Europol-Direktor Rob Wainwright hat sich wegen der hohen Bedrohung durch islamistischen Terrorismus für eine europaweite Datei mit den Namen islamistischer Gefährder ausgesprochen.
«Tatsächlich gibt es zwischen den Mitgliedsstaaten noch keine einheitliche Definition dafür, wer als besonders gefährlich gilt», sagte Wainwright der «Welt» (Samstag). Jedes Land verfüge über eine eigene Definition des Begriffs «Foreign Fighter» (ausländischer Kämpfer). «Wir brauchen hier dringend einheitliche Kategorien. Nur so bekommen wir heraus, wer die wirklich gefährlichen Islamisten sind, die nach ihrer Rückkehr auch Anschläge begehen könnten», sagte Wainwright.
Sorgen bereitet dem Europol-Chef auch die anstehende Fussball-Europameisterschaft. «Sie ist ein attraktives Ziel für Terroristen.» Weiche Ziele wie Cafés, Restaurants oder einen Konzertsaal zu attackieren, sei erschreckend einfach. «Für die Polizei stellt so etwas eine besondere Herausforderung dar.» (sda/dpa)