Die Schweizer Industrie hat im Juli erneut an Schwung gewonnen. Dank prall gefüllter Auftragsbücher ist die Stimmung im Sektor so gut wie seit sieben Jahren nicht mehr.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) steigerte sich im Juli gegenüber dem Vormonat auf hohem Niveau um 0.8 Indexpunkte auf 60.9 Zähler, wie die Grossbank Credit Suisse (CS) am Mittwoch mitteilte. Damit notierte der Index erneut weit oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und auch deutlich über seinem langjährigen Durchschnitt von 53.8 Zählern.
Der neuerliche Anstieg ist hauptsächlich auf die gute Auftragslage zurückzuführen. Der Auftragsbestand kletterte von bereits hohen 59.9 Zählern im Juni auf neu 65.2 Punkte. Eine ähnlich positive Entwicklung gab es zuletzt 2010. «Diese erfreuliche Entwicklung lässt auf eine dynamische Industrieproduktion für die nächsten Monate hoffen», kommentiert die CS die Zahlen.
Auch die stärkere Produktion und die nach Monaten erstmals wieder steigende Lagerbestände beim Einkauf deuteten auf einen beschleunigten Aufschwung der Industrie hin.
Beschäftigung hält nicht Schritt
Bei allem Optimismus gibt es allerdings auch einen Wermutstropfen: Die Beschäftigungsaussichten im verarbeitenden Gewerbe haben sich abgeflacht. Der entsprechende Index lag im Juli 3.5 Zähler tiefer als im Vormonat - mit 54.6 Punkten aber immer noch über der Wachstumsschwelle und dem langfristigen Durchschnitt.
Die CS-Ökonomen erwarten für das laufende Jahr deshalb keinen Beschäftigungsrückgang in der Industrie, wie er 2015 und vor allem 2016 noch zu beobachten war. Ebenso wenig gehen sie aber von einem starken Beschäftigungswachstum aus.
Die CS erhebt den PMI, der als wichtiger und verlässlicher Frühindikator für die Konjunktur gilt, monatlich zusammen mit dem Einkäuferverband Procure. (sda)