Den Schweizer Getreideproduzenten droht ein mageres Jahr. Die anhaltenden Niederschläge im Frühling reissen alleine beim Weizen ein Millionenloch in die Kassen.
Weil die Zeit der Weizenblüte im frühen April zu nass war, sei die Erntemenge je nach Region gemäss aktueller Zahlen um «20 bis 50 Prozent» zurückgegangen, sagte Hans Rüssli vom Schweizer Bauernverband (SBV) gegenüber der SRF-Sendung «HeuteMorgen» vom Dienstag. Das wirkt sich auch auf das Portemonnaie aus.
Denn Weizen habe für die Schweizer Landwirtschaft einen geschätzten Produktionswert von 250 Millionen Franken. Rechne man mit 20 Prozent Verlust über die ganze Schweiz, resultierten Einbussen von rund 50 Millionen Franken, sagte Rüssli.
Unterdurchschnittlich war auch die Gerstenernte: «Wir verzeichnen die tiefsten Erträge seit langem», hatte Fritz Glauser, Präsident des Schweizerischen Getreideproduzentenverbands, im Juli gegenüber der Nachrichtenagentur sda gesagt. Das sowieso unrentable Geschäft werde dadurch nicht besser. Wegen der feuchten Witterung während Wochen sei der Krankheitsbefall bei verschiedenen Getreidesorten gross.
Trotz der Einbussen sagt Stephan Scheuner, Geschäftsführer der Branchenorganisation swiss granum, gegenüber SRF: «Ich gehe nicht davon aus, dass die Konsumenten wegen der tieferen Erntemengen mehr für Schweizer Brot bezahlen müssen.» Bei Bedarf werde Getreide aus dem Ausland zugekauft. (sda)