Trotz massiver Proteste aus Peking hat US-Präsident Barack Obama den Dalai Lama am Freitag im Weissen Haus empfangen. Wie schon bei dem Treffen im Juli 2011 bemühte sich Obama, der Begegnung etwas von ihrem offiziellen Charakter zu nehmen. So fand das Treffen nicht in Obamas Büro im Oval Office statt, sondern im Map Room. Dieser Raum dient sonst vor allem für Gespräche Obamas mit seiner Frau Michelle.
Die Medien waren ausgeschlossen. Es war das dritte Treffen der beiden Friedensnobelpreisträger. Obama bekräftigte bei dem Treffen seine starke Unterstützung der "einmaligen religiösen, kulturellen und sprachlichen Traditionen" sowie den Schutz der Menschenrechte in Tibet, teilte das Weisse Haus mit. Obama unterstütze den "mittleren Weg" des Dalai Lamas, der die Tibeter weder in die Unabhängigkeit führen noch ihre Anpassung an China vorantreiben soll.
In dem auf rund eine Stunde angesetzten Gespräch ermutigte er den Dalai Lama zum direkten Dialog mit China, um die seit langer Zeit bestehenden Differenzen zu beseitigen. Die USA unterstützten nicht die Unabhängigkeit Tibets von China. (aeg/sda)