Genau fünf Monate nach Bekanntwerden des jahrelangen Missbrauchs eines Jungen in Staufen bei Freiburg hat der Prozess gegen die beiden Hauptbeschuldigten begonnen. Die Staatsanwaltschaft will neben einer Haftstrafe eine Sicherungsverwahrung der Angeklagten erreichen.
Der 48-jährigen Frau und dem 39-jährigen Mann wird unter anderem besonders schwere Vergewaltigung, schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, besonders schwere Zwangsprostitution und Verbreitung kinderpornografischer Schriften vorgeworfen, wie Staatsanwältin Nikola Novak am Montag zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Freiburg sagte.
Das Paar soll den heute neun Jahre alten Jungen vielfach selbst missbraucht und vergewaltigt, ihn mehr als zwei Jahre lang im Internet angeboten und Männern aus dem In- und Ausland gegen Geld für Vergewaltigungen überlassen haben.
Als Haupttäter gilt der Lebensgefährte der Mutter, der einschlägig als Pädophiler vorbestraft ist. Er räumte bereits als Zeuge in anderen Verfahren zur Tatserie seine eigenen Vergehen ein und belastete auch die Mutter des Kindes schwer. Diese äusserte sich bislang noch nicht zu den Vorwürfen. Mit Spannung wird erwartet, ob sie im Prozess Angaben machen wird.
Ebenfalls am Montag will das Karlsruher Landgericht gegen einen 44-Jährigen aus Schleswig-Holstein verhandeln. Er soll im sogenannten Darknet bei dem 39-Jährigen angefragt haben, ob er den Jungen sexuell missbrauchen und danach töten dürfe. (sda/dpa/afp)