Die US-Ratingagentur Moody's hat Irland wegen seiner überraschend guten Wirtschaftsentwicklung in den vergangenen Monaten eine bessere Bonitätsnote erteilt. Die Kreditwürdigkeit werde nun mit «A3» nach zuletzt «Baa3» bewertet, der Ausblick mit «stabil».
Damit hat das Euro-Land, das die am schnellsten wachsende Wirtschaft in Europa hat, von allen grossen Ratingagenturen wieder die Note «A» erhalten. Ein Austritt Grossbritanniens aus der EU, ein sogenannter Brexit, würde sich aber negativ auf Irland auswirken, teilte Moody's am Samstag mit. Der Grund dafür seien die engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern.
Moody's hatte als einzige Ratingagentur 2011 Irland auf «Ramschstatus» herabgesetzt. Irland stand in der Finanz- und Schuldenkrise an der Grenze zur Staatspleite und wurden 2010 mit internationalen Geldern gerettet. 2014 verliess das Land den Euro-Rettungsschirm wieder und finanziert sich heute selbstständig am Kapitalmarkt.
Vor einer Woche war Enda Kenny von der konservativen Partei Fine Gael nach rund zehn Wochen des politischen Stillstandes als Ministerpräsident wiedergewählt worden. Die zweitstärkste Partei Fianna Fail erklärte sich bereit, eine Minderheitsregierung unter Kenny zu tolerieren. (sda/reu)