Im Sommer 2001 gab der damalige Bundesrat Moritz Leuenberger eine Stunde lang Interviews zu den Luftverkehrsverhandlungen mit Deutschland. Der Schweizer Sender «TV 3» zeichnete zudem seine Ausraster zwischen den Gesprächen auf. Das Video wurde zum Youtube-Hit.
Bei einem privaten Empfang für vermögende Unterstützer zieht der republikanische Präsidentschaftskandidat im US-Wahlkampf 2012 über Wähler des demokratischen Präsidenten Barack Obama her. Viele von ihnen seien Abzocker, zahlten keine Steuern und verlangten Fürsorge vom Staat. Ein linksgerichtetes Magazin veröffentlicht das heimlich gedrehte Video.
Am Rande des G20-Gipfels 2011 in Cannes lästert der US-Präsident mit Frankreichs Premier Nicolas Sarkozy über Israels Ministerpräsidenten. «Ich kann ihn nicht mehr sehen, das ist ein Lügner», soll Sarkozy über Benjamin Netanjahu gesagt haben. Obama habe geantwortet: «Du bist ihn leid, aber ich habe jeden Tag mit ihm zu tun.» Der Dialog ist nur für Übersetzer bestimmt, kann aber durch einen technischen Fehler auch von Journalisten gehört werden.
Im Endspurt des Wahlkampfes 2010 beschimpft der britische Premier eine 65 Jahre alte Wählerin als «verbohrt». Nach dem Gespräch mit ihr sagt er: «Das war ein Desaster – sie hätten mich niemals mit dieser Frau zusammenbringen dürfen.» Was Brown nicht ahnt: Das Mikro eines TV-Senders steckt noch an seinem Hemd.
Am Rande des G8-Gipfels in St. Petersburg Mitte 2006 lästert der frühere US-Präsident bei eingeschaltetem Mikro über langatmige Reden und kritisiert den damaligen UNO-Generalsekretär Kofi Annan. Zum Konflikt zwischen Israel und Libanon merkt er an, der «Scheiss» müsse bald beendet werden. Im Jahr 2000 hatte er einen Journalisten vor offenem Mikrofon als «Riesenarschloch» bezeichnet.
Seine Bemerkungen über einen BBC-Korrespondenten gehen im März 2005 dank offener Mikrofone um die Welt. «Furchtbar, der Typ», raunt der britische Thronfolger seinen Söhnen bei einem Fototermin zu. «Grässliche Leute, ich kann die nicht ausstehen. Ich hasse so etwas», zieht er über die Fotografen her.
Im privaten Gespräch mit einem TV-Journalisten 1993 nennt der damalige britische Premier euroskeptische Minister «Bastarde» – und sich selbst einen «Waschlappen». Techniker schneiden das Gespräch mit und spielen es der Presse zu.
Vor einer Radioansprache scherzt der damalige US-Präsident 1984, die USA hätten die Sowjets gerade für «vogelfrei» erklärt. «Wir beginnen in fünf Minuten mit der Bombardierung.» Dass er schon mitgeschnitten wird, ahnt er nicht. Zwei Jahre später zieht Reagan über Reporter her. Über die Lautsprecheranlage hören die noch ein ärgerliches: «sons of bitches» (Hurensöhne).