Zürcher Zoo hofft auf Nachwuchs bei den Amurtiger

Zürcher Zoo hofft auf Nachwuchs bei den Amurtiger

15.03.2017, 13:56

Amurtiger Fedor aus Münster ist momentan auf Wanderschaft und besucht den Zoo Zürich. Hier soll der Kater im Tiger-Weibchen Elena eine neue Partnerin finden. Der Zoo hofft auf Nachwuchs.

«Wir würden uns über eine Vaterschaft von Fedor sehr freuen», sagte Zoo-Kurator Robert Zingg am Mittwoch. Damit das klappt, müssen aber einige Hindernisse überwunden werden. «Das Zusammenbringen von Grosskatzen ist aus Sicherheitsgründen nicht einfach.»

Zingg weiss wovon er spricht. Der Zoo hat im Jahr 2007 mit Berry bereits einmal ein Tigerweibchen verloren, als er versuchte, sie mit einem Männchen zusammenzubringen. Bei der ersten Begegnung der beiden kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung. Berry erlitt beim Kampf im Wasser schwere Verletzungen und eine Lungenentzündung. Fünf Tage später starb sie.

Das soll diesmal nicht passieren. Der Zoo-Kurator ist zuversichtlich, dass es funktioniert, denn bisher läuft es gut. Die Tiere haben «Gitterkontakt» und zeigen sich laut Zingg «interessiert und freundlich». Deshalb soll das letzte Gitter «in nächster Zeit» auch noch fallen.

Einsame Elena erhielt Antwort

Begonnen hat das Zürcher Liebes-Abenteuer für den knapp dreijährigen Fedor, der in einem niederländischen Zoo zur Welt kam, Mitte Januar mit einer 30-tägigen Quarantäne. Er befand sich zwar nicht in Sicht-, aber immerhin in Hörweite von Elena.

Elena erhielt damit endlich wieder Antwort auf ihr lautes Rufen in den Abendstunden. Sie, die im vergangenen Jahr ihren Partner Coto verloren hatte, signalisierte damit ihre Anwesenheit.

Ob Elena, die Jahrgang 2004 hat, überhaupt noch Junge haben kann, steht allerdings in den Sternen. Der Zoo Zürich durfte in den letzten Jahren keine Tiger züchten. Elena, die mit Coto drei Junge hatte, erhielt deshalb mehrmals ein Hormonimplantat, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Auch wenn diese Implantate wieder entfernt werden, «kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt sein», sagte Zingg.

Glücksfall für den Zoo

Fedor, der bei seiner Abreise in Münster 168 Kilogramm wog, ist ein Glücksfall für den Zoo. Denn die Suche nach einem Nachfolger von Coto war nicht einfach, sagte Zingg. Da der Allwetterzoo Münster seine Tigeranlage ausbaut, braucht der Kater, der noch nicht ausgewachsen ist, vorübergehend ein neues Zuhause.

Dass Fedor anschliessend bei der allfälligen Aufzucht seines Nachwuchses nicht vor Ort ist, ist für Zingg übrigens kein Problem: «Tigerinnen sind sowieso alleinerziehend.» (sda)

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