SBB will dank längerer Bauintervalle bis 2020 85 Millionen sparen

SBB will dank längerer Bauintervalle bis 2020 85 Millionen sparen

15.08.2016, 15:40

Die SBB will dank längerer Bauintervalle bis 2020 85 Millionen Franken einsparen. Der Fahrplanwechsel 2016 wird zum grössten in der Geschichte von SBB Cargo, wie die SBB am Montag vor den Medien bekannt gab.

Pro Jahr plant die SBB rund 15'000 Bauintervalle mit Auswirkungen auf den Zugsverkehr ein. Die Einsparungen sollen dabei durch die Zusammenlegung gewisser Arbeiten sowie verlängerte Bauintervalle realisiert werden.

Während bisher bei einer fünfstündigen Streckensperrung drei Stunden gearbeitet werden konnte, soll eine Strecke neu für acht Stunden gesperrt werden, was eine Nettoarbeitszeit von sechs Stunden ermöglicht.

Dies wird auch Auswirkungen auf den Personenverkehr haben. Statt eine Strecke erst nach der Durchfahrt des letzten fahrplanmässigen Zugs zu sperren, soll neu bereits zwei Stunden früher auf Bahnersatzbusse umgestellt werden. Und am frühen Morgen wird der Bahnverkehr erst eine Stunde nach dem eigentlichen Fahrplanbeginn aufgenommen.

Güterverkehr auch am Tag

Während der kommende Fahrplanwechsel vom Dezember wegen des Gotthard-Basistunnels im Personenverkehr vor allem Auswirkungen auf der Nord-Süd-Achse haben wird, steht im Güterverkehr für SBB Cargo der grösste Fahrplanwechsel der Geschichte an.

Bisher gehörte vor allem die Nacht den Güterzügen. Neu sollen sie besser auf den 24-Stunden-Tag verteilt werden. Zu diesem Zweck sollen die bestehenden Fenster zwischen den Spitzenverkehrszeiten im Personenverkehr genutzt werden.

«Das neue System soll eine fixe Zustellung zu einem fixen Zeitpunkt garantieren, was gegenüber dem Strassenverkehr ein Vorteil sein wird», wie SBB-Sprecher Christian Ginsig auf Anfrage sagte. Neu sollen Güterkunden bis zu drei Mal täglich beliefert werden können.

SBB Cargo transportiert rund ein Viertel der gesamten Gütermenge der Schweiz. Dies entspricht mit 195'000 Tonnen dem Gewicht von 473 voll beladenen Jumbo Jets.

Fahrplan benötigt 20 Jahre Vorarbeit

Die SBB hat am Montag auch einen Blick in die Fahrplanwerkstatt ermöglicht. Die Planung für einen neuen Fahrplan beginnt jeweils 20 Jahre im voraus mit der Grobkonzeption. Während sieben bis zehn Jahren wird der Fahrplan vertieft und allfällig notwendige Bauprojekte werden ausgelöst. Die restliche Zeit ist für die Umsetzung der Bauten sowie die Detailplanung für den Jahresfahrplan reserviert.

Auch wenn der Jahresfahrplan einmal steht, so kommt es doch zu rund 500 Änderungen pro Tag auf dem Netz der SBB. Beispiele für diese Änderungen sind etwa Extrafahrten und saisonaler Verkehr, Güter- oder Dienstverkehr etwa für Leermaterial und Baulogistik. Auch die rund 100 spürbaren Störungen pro Tag haben Auswirkungen auf den Tagesfahrplan.

Die Vernehmlassung für den Fahrplanwechsel vom kommenden 11. Dezember ist inzwischen abgeschlossen. Die Veröffentlichung des Fahrplans ist für Ende September vorgesehen. Erster Verkaufstag des Kursbuches wird der 26. November sein. (sda)

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