In Libyen hat es erneut einen Angriff auf ein Anwesen des umstrittenen Ministerpräsidenten Ahmed Maitieg gegeben. Wie die unabhängige Nachrichtenagentur Al-Tadhamun berichtete, attackierten Bewaffnete am Samstag ein Hotel, das dem Politiker gehört, in der Hauptstadt Tripolis mit Handgranaten. Verletzte habe es nicht gegeben. Schon kurz nach der Vereidigung Maitiegs Ende Mai hatten bewaffnete Milizionäre sein Haus mit Raketenwerfern beschossen.
Maitieg wird nur von einem Teil der Parlamentarier in Tripolis unterstützt. Viele Libyer erkennen ihn nicht als rechtmässigen Ministerpräsidenten an und werfen ihm Unregelmässigkeiten bei seiner Wahl vor. Ministerpräsident Abdullah al-Thinni - der nach Drohungen von Milizen gegen seine Familie im April eigentlich seinen Rückzug bekanntgegeben hatte - erklärte bereits sein Verbleiben im Amt. Die Frage, wer der legitime Regierungschef ist, soll nun rechtlich geklärt werden. Am 25. Juni wird zudem ein neues Parlament gewählt.Maitiegs Vorvorgänger Ali Seidan wurde im Oktober 2013 sogar entführt. (mbu/sda)