Vor einem niederländischen Strafgericht hat der Prozess gegen den Rechtspopulisten Geert Wilders wegen Aufhetzung begonnen. Der Politiker erschien am Freitag selbst zur Sitzung im streng gesicherten Gericht am Amsterdamer Flughafen Schiphol.
Der Staatsanwalt beschuldigte den Politiker der «Beleidigung von Marokkanern als Gruppe, des Anstachelns zur Diskriminierung und zum Hass». Es geht vor allem um eine Rede von Wilders im März 2014.
Wilders hatte seine Anhänger gefragt, ob sie «mehr oder weniger Marokkaner» in den Niederlanden haben wollten. Nach Sprechchören von «weniger, weniger» hatte er gesagt: «Dann werden wir das regeln.» Die Rede löste im Land Entsetzen aus. Rund 6400 Anzeigen wurden erstattet.
Nach Darstellung der Anklage hatte Wilders diese Rede «gezielt vorbereitet und bewusst geplant». Staatsanwalt Wouter Bos betonte: «Rassismus und Diskriminierung müssen im Keim erstickt werden, davon sind auch Politiker nicht ausgenommen.»
Vor dem Gericht demonstrierten einige Dutzend Anhänger von Wilders. Am ersten Tag sollte es nur um Verfahrensfragen gehen. Inhaltlich soll die Klage erst Ende Oktober behandelt werden. (sda/dpa)