Schweizer sind noch skeptisch, was selbstfahrende Autos angeht. Zwar führen manche Fahrassistenzsysteme zu weniger Kollisionen. Unfälle wird es aber auch in Zukunft geben, denn durch das autonome Fahren entstehen neue Risiken im Verkehr.
So können etwa technische Mängel oder auch Hackerangriffe zu Unfällen führen, wie der Versicherungskonzern Axa Winterthur am Donnerstag mitteilte. Um zu zeigen, was dabei passieren kann, manipulierte die Axa für einen Crashtest die Bremse so, dass das Auto mit voller Motorleistung beschleunigt anstatt zu bremsen.
Mischverkehr bringt neue Herausforderungen
Zudem liessen sich bestehende Risiken, wie etwa Naturereignisse oder Glasschäden auch beim automatisierten Fahren nicht vermeiden. Eine Unfallbilanz von null Toten und Verletzten sei deshalb noch in weiter Ferne, schrieb die Axa weiter.
Es sei gar denkbar, dass mit automatisierten, teilautomatisierten und herkömmlichen Autos im Verkehr die Unfallquote in einer Übergangsphase ansteige. Denn der Mischverkehr bringe neue Herausforderungen für alle Beteiligten mit sich.
Denn Personenwagen seien nur bei einem Teil der Unfälle involviert und durch das automatisierte Fahren liessen sich nur diese Unfälle vermeiden. Auch Selbstunfälle von Velofahrern oder Motorradfahrern werden die Unfallbilanz weiterhin belasten.
Männer sind offener als Frauen
Die Schweizer haben denn auch noch wenig Vertrauen in vollautomatisierte Fahrzeuge, wie eine Umfrage der Axa bei 500 Personen in der Schweiz zeigt. Rund jeder vierte befragte Schweizer würde in Zukunft gerne ein autonomes Fahrzeug nutzen. Rund die Hälfte der Befragten möchte dies hingegen nicht oder sogar auf keinen Fall.
Über 60 Prozent der Befragten haben Freude am Fahren und wollen deshalb nicht darauf verzichten. Gut die Hälfte gab an, dass sie es einem Computer nicht zutrauen, dass er zuverlässig steuern kann und sich im Verkehr richtig verhält. Wobei sich Männer und Jüngere insgesamt offener fürs autonome Fahren zeigten als Frauen und ältere Personen.
Dabei können laut Axa etwa Notbremsassistenzsysteme zwischen 20 und 69 Prozent weniger Auffahrkollisionen verursachen. Auch ESP (Electronic Stability Program), das gezielt einige Räder abbremst, um ein Schleudern zu verhindern, könne zu mehr als 40 Prozent weniger Selbst- und Schleuderunfällen führen. (sda)