Der Chiphersteller Micronas hat ein schwieriges Geschäftsjahr 2015 hinter sich. Frankenstärke und der Einbruch der Autoverkäufe in Japan haben zu einem Umsatzrückgang und roten Zahlen geführt.
Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf 134.4 Millionen Franken, wie Micronas am Freitag mitteilte. Währungsbereinigt, in Euro gerechnet, hätte der Rückgang 3 Prozent betragen. Die Zahlen sind leicht besser, als das Unternehmen erwartet hatte. Nach dem dritten Quartal hatte Micronas den Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr nach unten korrigiert.
Negativ wirkte sich insbesondere die Aufhebung des Mindestkurses des Schweizer Frankens zum Euro aus. Die Werte der Erfolgsrechnung und der Bilanz hätten sich durch die Umrechnung in die Konzernwährung Schweizer Franken entsprechend reduziert, heisst es im Communiqué. Der starke Rückgang der PKW-Nachfrage in dem für Micronas wichtigen Land Japan habe den Umsatz zusätzlich geschwächt.
Der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen sank von 6.4 Millionen im Vorjahr auf 0.5 Millionen Franken. Unter dem Strich schrieb Micronas 2015 einen Verlust von 12.2 Millionen Franken. Dies sei auch auf die Bewertung der in Euro gehaltenen Geldbestände in der Micronas Holding zurückzuführen. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses habe hier einen Buchverlust von 3.7 Millionen verursacht.
Vorteile durch Verkauf
Micronas, die Hersteller der Automobilelektronik weltweit zu ihren Kunden zählt, wurde kürzlich an die japanische TDK Corporation verkauft. Von der Übernahme verspricht sich der Verwaltungsrat von Micronas strategische, operative und finanzielle Vorteile.
TDK will mit dem Zukauf das Geschäft mit Sensoren weiter ausbauen, insbesondere durch die Kombination des Know-hows von TDK bei Magnetsensoren und desjenigen von Micronas mit Hall-Sensoren.
TDK ist im Vergleich mit Micronas ein Riese. Das 1935 gegründete Unternehmen beschäftigt 88'000 Mitarbeiter und erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von 9 Milliarden Dollar. Micronas mit Holdingsitz in Zürich und operativem Hauptsitz in Freiburg im Breisgau hat rund 900 Mitarbeiter. (sda)