Karneval-Wagen fährt in Rio de Janeiro in Menschenmenge

Karneval-Wagen fährt in Rio de Janeiro in Menschenmenge

27.02.2017, 06:20

Ein schwerer Unfall hat am Sonntag den Höhepunkt des Karnevals in Rio de Janeiro überschattet. Gleich zu Beginn des Finales der besten Sambaschulen geriet der geschmückte Wagen der Schule Paraíso do Tuiuti im Sambódromo ausser Kontrolle und fuhr in die Menschenmenge.

Es gab mindestens acht Verletzte, zwei Menschen wurden schwer verletzt. Ein Mann wurde an einem Absperrgitter durch den schweren Wagen eingequetscht, das Defilee wurde unterbrochen, Kranken- und Feuerwehrwagen rasten zu der Stelle.

An der Stelle standen vor allem Journalisten, die direkt vom Boulevard über das Sambaschulen-Finale berichteten. Der Wagen wurde der Polizei zur Untersuchung übergeben. Die Organisatoren teilten nach der Abfahrt der Rettungswagen mit, dass die Veranstaltung trotzdem fortgesetzt werde. Nach einer Stunde ging der Umzug mit der Schule Gres Acadêmicos Do Grande Rio weiter, die mehreren tausend Tänzer legten aber nach wenigen Minuten aus Respekt vor den Verletzten eine Pause ein.

Das Finale der Sambaschulen gilt als Höhepunkt des Karnevals in Rio. Zwölf Schulen mit jeweils über 3000 Tänzern und Musikern wetteifern in den Nächsten zu Montag und Dienstag vor knapp 72'000 Zuschauern um den Titel des Siegers 2017.

Hommage an afro-brasilianische Riten

Auf den Rängen entlang des 700 Meter langen Boulevards jubelten die Menschen nach dem ersten Schock den Tänzern zu, sangen laut mit. Die riesigen Wagen mit schwebenden Drachen, Tukanen und Papageien huldigten der Tier- und Naturvielfalt Brasiliens, auch eine Hommage an afro-brasilianische Riten wie die besonders in Salvador de Bahia verbreitete Candomblé wurde präsentiert.

Der neue Bürgermeister Rios, Marcello Crivella, ein strenggläubiger früherer Sektenbischof glänzte demonstrativ mit Abwesenheit. Er hatte schon die traditionelle Übergabe des Stadtschlüssels an König Momo am Freitag geschwänzt, als Begründung liess er ausrichten, seine Frau habe eine schwere Grippe. (sda/dpa)

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