Presseschau: Verhafteter im Mordfall Rupperswil beschäftigt die Sonntagspresse

Presseschau: Verhafteter im Mordfall Rupperswil beschäftigt die Sonntagspresse

15.05.2016, 06:12

Die Schlagzeilen der Sonntagspresse:

Der Durchbruch im Vierfachmordfall von Rupperswil beschäftigt die Sonntagspresse. Wie mehrere Sonntagszeitungen schreiben, genehmigte ein Gericht am Samstag die Untersuchungshaft für den Tatverdächtigen. Dieser sei nach der Tat vom 21. Dezember 2015 mehrfach am Haus der getöteten Familie vorbeispaziert. Noch am Abend vor seiner Verhaftung habe der Hunde- und Fussballfan einen Fussballmatch besucht. Laut der «Schweiz am Sonntag» hatte der 33-Jährige seine Matura-Arbeit über Osama Bin Laden und die Anschläge in New York geschrieben. Laut der «SonntagsZeitung» bezeichnete er sich selbst als arrogant.

«SonntagsBlick»/«SonntagsZeitung»:

FIFA-Präsident Gianni Infantino hat offenbar verweigert, einen neuen Vertrag zu seinen Vergütungsmodalitäten an der Spitze des Weltfussballverbands zu unterzeichnen. Wie die «SonntagsZeitung» und der «SonntagsBlick» berichten, soll Infantinos Salär nur noch knapp zwei Millionen Franken betragen und damit weniger als jenes seines Vorgängers Joseph Blatter. Auch sollte ihm der Bonus gestrichen werden. Die Aufsichtskommission unter dem am Samstag zurückgetretenen Chef Domenico Scala hatte Infantino den Vertrag demnach vor zwei Wochen vorgelegt.

"NZZ am Sonntag:

Der Chef des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB), Markus Seiler, wehrt sich gegen Kritik, seine Abteilung habe den Hacker-Angriff auf den Rüstungsbetrieb RUAG erst durch den Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes entdeckt. «Ein grosses Problem ist, dass der NDB zwar vor Angriffen schützen und sie analysieren kann. Er darf aber keine Gegenangriffe führen, um Angreifer auszuspionieren und lahmzulegen. Das verbietet das Gesetz», sagte Seiler der «NZZ am Sonntag». Er hält fest, dass auch der NDB ausländische Nachrichtendienste «immer wieder» auf Angriffe gegen deren Land aufmerksam mache. Die Hinweise, die man erhalte, seien meist sehr vage, das bedürfe weiterer Abklärungen, die bei einem qualifizierten Anfangsverdacht der Bundesanwaltschaft zur Eröffnung eines Strafverfahrens übergeben würden. Seiler sagt weiter, «es wäre illusorisch, zu denken, der Staat oder eine staatliche Stelle könnten allein die Cyber-Sicherheit der Schweiz gewährleisten». Die Firmen müssten sich selber vor Hacker-Angriffen schützen.

«Schweiz am Sonntag»:

Die Dateien, die durch die Cyber-Attacke auf den Rüstungsbetrieb RUAG gefährdet sind, enthalten offenbar «keine privaten persönlichen Angaben». Das schrieb das Verteidigungsdepartement (VBS) vergangene Woche in einer E-Mail an seine Mitarbeiter, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Unter Berufung auf Insider behauptet die Zeitung, vom Angriff seien Auslandmitarbeiter des Nachrichtendienstes des Bundes (NDB) betroffen. Es gehe um mehrere hundert Personen. NDB-Mitarbeitende seien zurzeit nicht gefährdet, hält dagegen ein VBS-Sprecher fest. Laut der Zeitung sollen zudem auch im Finanzdepartement Daten abgesaugt worden sein.

«SonntagsZeitung»/«Le Matin Dimanche»:

Die Bundesverwaltung hat zwischen 2011 und 2014 jährlich über fünf Milliarden Franken für Beschaffungen bei externen Firmen ausgegeben. Das geht aus einer Statistik der Verwaltung hervor, aus der die «SonntagsZeitung» zitiert. Fast jeder zweite Franken, den der Bund in der Privatwirtschaft ausgab, stammte vom Verteidigungsdepartement (VBS), rund jeder fünfte Franken vom Bundesamt für Strassen (ASTRA). An der Spitze der Liste der Auftragnehmer steht die RUAG, vor der Mowag und der Swisscom. Für Dienstleistungen bezahlt der Bund jährlich 700 Mio. Franken.

«Zentralschweiz am Sonntag»/«Ostschweiz am Sonntag»:

Die Aufnahme einer umstrittenen Rede von Armeechef André Blattmann hat ein juristisches Nachspiel. Vor über 150 Generalstabsoffizieren hatte sich Blattmann harsch über einen mutmasslichen Whistleblower geäussert, der Informationen zu Ungereimtheiten bei der mittlerweile sistierten Beschaffung des Luftabwehrprojekts Bodluv den Medien zukommen liess. Wie der Sprecher der Militärjustiz gegenüber den Zeitungen «Zentralschweiz und Ostschweiz am Sonntag» sagte, sei in dem Falle eine vorläufige Beweisaufnahmen gegen unbekannt eröffnet worden. Weil es sich bei der Versammlung nicht um eine öffentliche Veranstaltung gehandelt habe, sei eine Aufnahme auf Tonträger ohne Einwilligung der Beteiligten strafbar.

«Schweiz am Sonntag»:

Der Online-Vermittler von Übernachtungsangeboten Airbnb hat im vergangenen Jahr in der Schweiz über 300'000 Gästen eine Unterkunft vermittelt. Das waren doppelt so viele wie im Vorjahr, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet. Sie beruft sich auf Alexander Schwarz, Airbnb-Länderchef für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Demnach stehen auf der Online-Plattform hierzulande 17'000 Wohnungen oder Zimmer im Angebot. Ein Airbnb-Gast bleibt für durchschnittlich 4.5 Nächte in der Schweiz, ist im Mittel 35 Jahre alt und nicht allein unterwegs. Die mittlere Gruppengrösse beträgt 2.2 Personen. Nur 17 Prozent der Buchungen stammen von Schweizern, 83 Prozent sind Gäste, die aus dem Ausland kommen. Die grösste Gruppe stellen die Amerikaner, vor den Deutschen, Franzosen und Briten.

«NZZ am Sonntag»:

Die Armee soll ihre Soldaten spontan auf Drogen testen können. Heute ist dies nur möglich, wenn ein konkreter Verdacht vorliegt. Der Bundesrat will dafür das Gesetz ändern, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet. Er empfiehlt dem Parlament, einer entsprechenden Motion von SP-Ständerat Daniel Jositsch zuzustimmen. Dieser hatte darin eine Grundlage für die Anordnung von präventiven Drogentests verlangt, als Folge eines Falls, der am Weltwirtschaftsforum in Davos Schlagzeilen gemacht hat: Damals wurden zwölf Soldaten, die zum Schutz des Grossanlasses aufgeboten waren, im Dienst positiv auf Cannabis getestet; fünf von ihnen hatten zusätzlich Kokain im Blut.

«SonntagsBlick»:

Bei der Abstimmung am 5. Juni dürfte die Asylgesetzrevision angenommen werden. Laut einer Umfrage von OpinionPlus im Auftrag des «SonntagsBlick» stimmen 51.2 Prozent der Befragten mit Ja, 36 Prozent wollen die Revision ablehnen. Die Milchkuh-Initiative wollen demnach 47.7 Prozent der Befragten annehmen, 42.9 Prozent sagen Nein, 9.4 Prozent wissen noch nicht, wie sie stimmen wollen. Zum bedingungslosen Grundeinkommen sagen 48.1 Prozent Nein, 45.6 Prozent sprechen sich dafür aus, 6.3 Prozent sind unentschieden. Bei den Parteien hat die SVP laut der Umfrage die Nase vorn. Wären jetzt Nationalratswahlen käme sie auf 30.8 Prozent. Die SP erreichte 17.8 Prozent, die FDP 16,8, die CVP 10,6, die Grünen 6,6, die GLP 5.4 und die BDP 4.6 Prozent. Die Daten zur Studie wurde zwischen dem 29. April und dem 4. Mai erhoben.

«Ostschweiz am Sonntag»:

In der Schweiz existieren über 13'000 Stiftungen, die gemeinnützige Ziele verfolgen: Laut der «Ostschweiz am Sonntag» verfügen diese Schätzungen zufolge über ein Vermögen von rund 70 Milliarden Franken. Das entspreche in etwa den jährlichen Ausgaben des Bundes. Auf 10'000 Einwohner entfallen 15.9 Stiftungen, am höchsten ist die Stiftungsdichte im Kanton Basel-Stadt, am tiefsten in St. Gallen und im Thurgau. In den letzten 25 Jahren wuchs das Stiftungswesen stark. Noch 1990 waren lediglich 6000 Stiftungen registriert.

«Le Matin Dimanche»/«SonntagsZeitung»:

Generalabos, die zum Pendeln benützt werden, müssen tendenziell teurer werden. Dieser Ansicht ist SBB-Präsident Ulrich Gygi. Gegenüber der «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» schlägt er vor, die Anzahl Fahrten pro GA zu beschränken. Wird eine gewisse Zahl überschritten, würde ein Zuschlag fällig. Dazu bedürfe es allerdings eines Systems, das sämtliche Fahren elektronisch nachverfolgen kann. Ein solches soll 2025 eingeführt werden können. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!