Zwei russische Kosmonauten haben mehr als acht Stunden lang Aussenarbeiten an der Internationalen Raumstation ISS absolviert. ISS-Kommandant Alexander Missurkin und Raumfahrer Anton Schkaplerow bauten dabei ein neues Schaltmodul an einer Hochleistungsantenne ein.
Damit soll die Kommunikation mit der russischen Flugleitzentrale verbessert werden. Pünktlich um 16.35 Uhr MEZ am Freitag stiegen sie ins offene Weltall aus.
Die nach sechseinhalb Stunden geplante Rückkehr ins Innere der ISS verzögerte sich, weil es mit der Stellung der Antenne Probleme gegeben hatte. Erst nach deutlich über sieben Stunden konnten die Kosmonauten das Gerät in die gewünschte Position bringen, wie bei einer Live-Übertragung via Nasa TV zu sehen war.
Es war mit acht Stunden und 13 Minuten der längste Weltraumspaziergang, den je ein russisches Kosmonauten-Team unternommen hat. Am 27. Dezember 2013 waren Oleg Kotow und Sergej Ryazanski acht Stunden und sieben Minuten im All unterwegs, wie die Nasa mitteilte.
Über 200 Ausseneinsätze
Der Zählung nach war es der 207. Ausseneinsatz an der ISS, die seit dem Jahr 2000 dauerhaft bewohnt ist. Bei den Arbeiten fotografierten Missurkin und Schkaplerow auch im Detail die Aussenseite der russischen ISS-Bauteile. Weiter bargen sie Experimente, die aussen der Weltraumstrahlung ausgesetzt waren.
Der Aussenposten der Menschheit kreist mit sechs Raumfahrern an Bord in etwa 400 Kilometern Höhe um die Erde. Am 11. Februar soll ein russischer Progress-Raumfrachter die Station mit Nachschub versorgen.
Missurkin und die US-Astronauten Joe Acaba und Mark Vande Heide werden Ende Februar zur Erde zurückkehren. Der deutsche Astronaut Alexander Gerst trainiert zurzeit für einen zweiten ISS-Aufenthalt ab Juni, bei dem er für einige Zeit das Kommando führen wird. (sda/dpa)