15 Stunden vor Öffnung der Wahllokale zum britischen Brexit-Referendum haben auf dem Londoner Trafalgar Square und in ihrem Heimtort Batley Tausende der ermordeten Labour-Parlamentarierin Jo Cox gedacht.
Die Unterhaus-Abgeordnete, die am Mittwoch 42 Jahre alt geworden wäre, hatte sich vehement für eine liberale Flüchtlingspolitik und auch für den Verbleib Grossbritanniens in der EU eingesetzt. Sie war in der vergangenen Woche in ihrem nordenglischen Wahlkreis vermutlich von einem politischen Fanatiker getötet worden.
Cox' Ehemann Brendan trat als einer der Redner bei der bewegenden Feier im Zentrum Londons auf. «Sie war Politikerin und sie hatte sehr eindeutige Sichtweisen. Und ich glaube, dass sie wegen dieser eindeutigen Sichtweisen getötet wurde», sagte er.
In Grossbritannien wird darüber diskutiert, ob der Tod von Cox dem «Remain»-Lager genutzt haben könnte, das für den Verbleib in der EU ist. In Umfragen hatte sich eine entsprechende Tendenz nach dem Verbrechen verstärkt. (sda/dpa)