Der peruanische Autor Mario Vargas Llosa sieht die Zuerkennung des Literaturnobelpreises an den US-Musiker Bob Dylan kritisch. «Bob Dylan ist ein guter Sänger, aber er ist längst kein grosser Schriftsteller», sagte der Romancier der Deutschen Presse-Agentur.
Die Entscheidung habe ihn sehr überrascht. «Ich glaube, das ist Ausdruck der zunehmenden Frivolität der Kultur in unserer Zeit», ergänzte Vargas Llosa («Das Fest des Ziegenbocks»), der 2010 selbst mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden war.
«Es gibt viele Schriftsteller, die den Nobelpreis verdient hätten und beiseite gelassen worden sind. Aber dies ist die Zivilisation des Spektakels, und sie reicht inzwischen bis zur Schwedischen Akademie», ergänzte er.
Der 80-jährige Vargas Llosa hat in Berlin seinen neuen Roman «Die Enthüllung» präsentiert, der im Peru der späten 1990er Jahre spielt. (sda/dpa)