«Graue Flut» in Spanien: Rentner fordern höhere Bezüge

«Graue Flut» in Spanien: Rentner fordern höhere Bezüge

17.03.2018, 16:08

Zehntausende Rentner haben in ganz Spanien für eine Anhebung ihrer Altersbezüge demonstriert. Im Zentrum von Madrid versammelte sich am Samstagmorgen trotz strömenden Regens eine riesige Menschenmenge.

Auf Schildern und Spruchbändern war unter anderem zu lesen: «Ich bin Rentner, kein Idiot!» und «Diebe! Sie stehlen uns die Renten!»

Auch in zahlreichen anderen Städten fanden Protestkundgebungen statt, darunter in Barcelona, Sevilla, Bilbao, auf den Kanarischen Inseln und auf den Balearen. Insgesamt waren den ganzen Tag landesweit mehr als 100 Demonstrationen geplant.

Die Proteste standen unter dem Motto «Würdevolle Rentenzahlungen». Die Teilnehmer fordern angemessene Bezüge, die der Inflation angepasst werden. Die konservative Regierung von Mariano Rajoy hatte die Renten für 2018 eher symbolisch um 0.25 Prozent angehoben.

Die Inflationsrate lag aber 2017 bei zwei Prozent - was für die Pensionierten eine deutliche Minderung ihrer Kaufkraft bedeutet. Durchschnittlich erhalte ein Mann in Spanien 1247 Euro Altersbezüge, eine Frau 797 Euro, schrieb die Zeitung «El País» zuletzt unter Berufung auf das staatliche Sozialversicherungsinstitut.

In den vergangenen Wochen waren Spaniens Pensionäre schon mehrfach auf die Strassen gegangen. Medien betiteln die Proteste bereits als «marea gris» - als «graue Flut». Angeführt werden sie von den beiden grossen Gewerkschaften UGT und CCOO.

«Wir glauben, dass diese riesigen Massen an Arbeitern und Rentnern auf den Strassen von der Regierung wahrgenommen werden müssen», zitierte die Zeitung «El Mundo» Gewerkschaftsführer Unai Sordo. Er bezifferte die Teilnehmerzahl spanienweit auf «Hunderttausende, wenn nicht gar Millionen». (sda/dpa)

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