Auf den Philippinen haben tausende Menschen nach dem Tod eines 17-jährigen Schülers gegen Polizeigewalt demonstriert. Rund 3000 Menschen forderten am Samstag in der Hauptstadt Manila ein Ende des Anti-Drogen-Einsatzes unter Präsident Rodrigo Duterte.
Die Polizei hat seit seinem Amtsantritt vor 14 Monaten nach eigenen Angaben bereits 3500 Menschen getötet. Die Angehörigen des getöteten Schülers zogen nach einer Totenwache gemeinsam mit Klassenkameraden, Geistlichen und Menschenrechtsaktivisten durch die Strassen von Manila. Sie trugen Banner mit Aufschriften wie «Stoppt die Tötungen».
Der 17-Jährige war vergangene Woche von Polizisten während einer Razzia gegen mutmassliche Drogenhändler getötet worden. Eine Untersuchung kam zu dem Schluss, dass er mit Kopfschüssen regelrecht hingerichtet wurde, als er wehrlos am Boden lag.
Drei Einsatzkräfte wurden deshalb vom Dienst suspendiert. Sie hatten zunächst angegeben, der Jugendliche habe zuvor auf die Polizisten geschossen. Ein Überwachungsvideo zeigte jedoch, dass er unbewaffnet war.
Der Fall löste auf den Philippinen Empörung aus. Auch Minister im Kabinett von Präsident Duterte verurteilten die Tötung. Duterte hat einen erbarmungslosen «Krieg gegen Drogen» angekündigt, den nach Umfragen eine Mehrheit der Bevölkerung befürwortet.
Nach einer Studie von Amnesty International erschiesst die philippinische Polizei jedoch systematisch Unbewaffnete, fälscht Beweismittel und heuert sogar Auftragsmörder an. (sda/afp)