Sika-Streit: Mehr als 11 Prozent mehr Gewinn unter dem Strich für umkämpfte Sika

Sika-Streit: Mehr als 11 Prozent mehr Gewinn unter dem Strich für umkämpfte Sika

24.07.2015, 14:12

Der Zuger Baustoffhersteller Sika hat am Freitag ein Rekordergebnis vorgelegt. Der Halbjahres-Gewinn stieg um über 11 Prozent, obwohl der Umsatz wegen der Frankenstärke leicht rückläufig war.

Zwischen Januar und Juni erwirtschaftete Sika einen Gewinn von 197 Millionen Franken, wie das Unternehmen mitteilte. Es handle sich um den höchsten Halbjahres-Gewinn der Firmengeschichte, teilte Sika weiter mit. Der Betriebsgewinn legte um 8.3 Prozent auf 288.6 Millionen Franken zu.

Dass der Gewinn trotz Frankenstärke so hoch ausfiel, begründet Sika mit mehreren Faktoren: Es sei mehr verkauft worden - Sika übernahm einige Firmen -, die Effizienz sei gestiegen, geholfen hätten aber auch die niedrigen Rohstoffpreise. Das alles führte zu einer überproportional höheren Marge.

Frankenstärke verschlingt Wachstum

Auf die Umsatzzahlen wirkte sich die Aufwertung des Franken stärker aus: Der Umsatz lag bei 2.625 Milliarden Franken und blieb damit 1.2 Prozent unter dem Wert der Vorjahresperiode. Bei konstanten Währungen, also ohne die negativen Umrechnungseinflüsse durch den starken Franken, wäre der Umsatz laut Sika um 5.6 Prozent angestiegen.

Im Vorjahreszeitraum hatte Sika ein Umsatzwachstum von fast einem Fünftel ausgewiesen. Trotz der starken Vergleichsbasis seien im ersten Halbjahr 2015 signifikante Volumensteigerungen und Marktanteilsgewinne in allen Regionen erzielt worden, schrieb Sika.

Zumindest in Lokalwährungen gerechnet ist Sika umsatzmässig in sämtlichen Regionen gewachsen. In der wichtigsten Region EMEA (Europa, Naher Osten, Afrika) verschlang die Frankenstärke indes das Wachstum von 3.8 Prozent komplett, so dass in Franken eine Umsatzreduktion von 7 Prozent resultierte.

Stark angezogen hat dafür die Region Nordamerika (+13.6 Prozent), was laut Sika unter anderem auf die Baukonjunktur in den USA zurückzuführen war. Der erstarkte US-Dollar dürfte auch einen Einfluss gespielt haben. Ausserdem nennt Sika die Schwellenländer und sein Mörtelgeschäft als wichtige Wachstumstreiber. Ein Minus musste Sika dagegen in China hinnehmen.

Umsatz- und Profitabilitätssteigerung erwartet

Der Ausbau von Produktivitätskapazitäten soll das Wachstum weiter antreiben, wie es weiter hiess. So sollen im laufenden Jahr in den Wachstumsmärkten sieben bis neun neue Fabriken eröffnet werden.

Auf Basis konstanter Wechselkurse erwartet das Sika-Management für das Gesamtjahr ein Umsatzplus von 6 bis 8 Prozent. Vom Mehrumsatz soll zudem unter dem Strich mehr Geld übrig bleiben: Sika rechnet mit einer überproportionalen Steigerung der Margen. Der unbekannte Ausgang des «feindlichen Übernahmeversuchs» durch Saint-Gobain bleibe ein Unsicherheitsfaktor für diese Prognose. (sda)

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