Die Entdeckung eines bisher unbekannten Vorfahren des Tyrannosaurus rex liefert neue Erklärungen für den Sprung des mächtigen Dinosauriers an die Spitze der Nahrungskette. Die Antwort könnte im leistungsfähigen Gehirn des Timurlengia euotica liegen.
Wissenschaftler haben Fossilien des T-Rex-Verwandten im zentralasiatischen Usbekistan aufgespürt. Er war demnach zwar nur so gross wie ein Pferd, verfügte aber offenbar bereits über eine grosse Intelligenz, die der Fleischfresser auf seinen Beutezügen einsetzte.
«Erst als die Vorfahren der Tyrannosaurier ihre klugen Hirne und scharfen Sinne entwickelt hatten, wuchsen sie auf die kolossale Grösse des T-Rex», sagte Steve Brusatte von der University of Edinburgh. «Tyrannosaurier mussten klug werden, bevor sie gross wurden.»
Evolutiver Zwischenschritt
Die ersten Tyrannosaurier traten vor rund 170 Millionen Jahren auf und hatten etwa die Grösse eines Menschen. Die 90 Millionen Jahre alten Fossilien des Timurlengia euotica dokumentieren laut der Studie nun einen bisher unbekannten Zwischenschritt in der Evolution hin zum sieben Tonnen schweren T-Rex, der vor rund 70 Millionen Jahren durch die Landschaft der späten Kreidezeit streifte.
Ein Team von Paläontologen unter Führung der University of Edinburgh hatte den Timurlengia euotica den Angaben zufolge bei Ausgrabungen zwischen 1997 und 2006 im nördlichen Usbekistan entdeckt und den Raubsaurier in den vergangenen Jahren untersucht. Ihre Ergebnisse stellten sie nun im Fachjournal «Proceedings of the National Academy of Sciences» vor.
«Timurlengia war ein flinker Jäger mit schmalen, messerartigen Zähnen, die für das Aufschlitzen von Fleisch geeignet waren», sagte Professor Hans Sues vom Museum für Naturgeschichte in Washington. (sda/afp)