Seit dem Wahlsieg Donald Trumps in der US-Präsidentschaftswahl hat der US-Dollar deutlich an Wert gewonnen. Am Montag erreichte der Greenback erstmals seit Monaten Frankenparität.
Am Montagnachmittag wertete sich der Dollar bis auf 1.0002 Franken auf. Gleichzeitig schwächte sich der Euro bis auf 1.0688 Franken ab und fiel damit auf den tiefsten Stand seit dem Brexit-Entscheid im Sommer.
Zahlreiche Experten gehen davon aus, dass sich die Schweizerische Nationalbank SNB auch weiterhin mit Devisenmarktinterventionen dem Aufwertungsdruck stellt. Die Notenbank selbst kommentiert ihre Markteingriffe bekanntlich nicht.
Überraschende Dollar-Stärke
Seit dem Wahlsieg Donald Trumps hat der US-Dollar zu vielen Währungen deutlich an Wert gewonnen. Das ist überraschend, weil viele Analysten in diesem Fall eine Dollarschwäche prognostiziert hatten. Doch von der erwarteten Panikreaktion ist bislang wenig zu sehen. Vielmehr steht seither auch der japanische Yen unter Druck, der unter Anlegern als typischer sicherer Anlagehafen gilt.
Analysten erklären die Entwicklung vor allem damit, dass sich die Marktteilnehmer nach dem ersten Wahlschock schnell auf das Programm des künftigen Präsidenten konzentriert hätten.
Trump hat unter anderem massive Steuersenkungen und höhere Ausgaben für die landesweite Infrastruktur versprochen. Es gilt als denkbar, dass dadurch Konjunktur und Inflation angeschoben werden. Derartige Erwartungen spiegeln sich am Kapitalmarkt, wo die Zinsen für amerikanische Staatsanleihen stark gestiegen sind. Davon profitiert der US-Dollar.
Währungen von Schwellenländern büssen
Im Gegenzug geraten reihenweise andere Währungen unter Druck. Betroffen sind neben den Devisen von Industrieländern viele Währungen von Schwellenländern. Als Hauptverlierer gilt der mexikanische Peso, weil sich in Trumps Wahlprogramm viele Punkte finden, deren Umsetzung Mexiko wirtschaftlich sehr schaden würde.
Allerdings verlieren auch andere Währungen aus aufstrebenden Staaten deutlich an Wert, darunter der südafrikanische Rand, die türkische Lira oder der brasilianische Real. Bis auf wenige Ausnahmen verloren die Schwellenländerwährungen am Montag weiter an Boden. (sda/awp)