Tabakriesen Philip Morris und Altria verhandeln über Fusion

Tabakriesen Philip Morris und Altria verhandeln über Fusion

27.08.2019, 17:32

Elefantenhochzeit von Zigarettenherstellern geplant: Der Tabakriese Philip Morris International und der Marlboro-Produzent Altria erwägen einen Zusammenschluss.

Die Unternehmen bestätigten in Mitteilungen vom Dienstag Verhandlungen über eine Fusion per Aktientausch. Es sei jedoch unklar, ob die Gespräche zu einer Einigung führen. Einem möglichen Deal müssten zudem noch die Verwaltungsräte sowie Aktionäre und Aufsichtsbehörden zustimmen.

Eine Fusion würde eine grosse Wiedervereinigung bedeuten: Die vor allem für die Zigarettenmarke Marlboro bekannten Unternehmen gehörten bereits bis 2008 zusammen. Dann wurde Philip Morris abgespalten, um die wachstumsstärkeren internationalen Geschäfte weiter zu führen, während Altria sich fortan auf den US-Markt konzentrierte.

Ein Zusammenschluss hätte gewaltige Dimensionen: Philip Morris hatte zuletzt einen Börsenwert von rund 121 Milliarden Dollar, Altria brachte es auf gut 97 Milliarden. An der Börse sorgte die Nachricht für starke Kursbewegungen: Während die Aktien von Philip Morris mit Verlusten reagierten und zuletzt mit gut vier Prozent im Minus notierten, legten die Papiere von Altria um mehr als zehn Prozent zu.

E-Zigaretten im Fokus

Altria hatte wegen des aufgrund von Gesundheitsgefahren unter anderem in den USA schrumpfenden Tabakkonsums auch auf Dampf- und E-Zigaretten, Cannabis-Produkte und Alkoholika gesetzt. Philip Morris International, mit rund 77'000 Beschäftigten weltweit führender Tabakkonzern, setzt nach eigenen Angaben darauf, Zigaretten durch rauchfreie Produkte zu ersetzen.

Eine Wells Fargo-Analystin hatte erst jüngst erklärt, der E-Zigaretten-Hersteller Juul Labs, an dem Altria einen Anteil von 35 Prozent hält, sei ein idealer Partner für eine Expansion von Philip Morris.

Aber auch Hersteller von E-Zigaretten sind in den USA unter Druck geraten. Ein Ausschuss des US-Parlaments verlangt von E-Zigarettenanbietern wie Juul, Angaben zu Untersuchungen über mögliche Nebenwirkungen und Marketingpraktiken. Parallel dazu untersucht die US-Seuchenbehörde CDC in 153 Fällen den möglichen Zusammenhang schwerwiegender Lungenerkrankungen mit dem Genuss von E-Zigaretten. (sda/awp/dpa)

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