Dem Pharmakonzern Roche überrascht nach einem starken ersten Halbjahr mit einem erneut erhöhten Ausblick für das Gesamtjahr. Auch bei den vorgelegten Zahlen schneidet der Konzern besser ab als von Analysten erwartet.
Damit hat sich der Konzern erfolgreich gegen den Einfluss durch die Konkurrenz von sogenannten Biosimilars gestemmt. Die Umsatzeinbussen etwa durch Nachahmerprodukte für den Blockbuster Rituxan/Mabthera hat Roche mit der Einführung neuer Produkte wie beispielsweise Ocrevus zur Behandlung der multiplen Sklerose abgefedert.
Wie Roche am Donnerstag mitteilte, belief sich der Umsatz für die ersten sechs Monaten 2018 auf 28.1 Milliarden Franken, ein Plus von 7 Prozent auch zu konstanten Wechselkursen (kWk).
Hierzu steuerte die grössere Geschäftssparte Pharma 21.8 Milliarden bei (+7 Prozent zu kWk). Im Bereich Diagnostics stehen Erlöse in Höhe von 6.3 Milliarden (+6 Prozent) zu Buche.
Die Umsatzentwicklung der Pharmasparte wurde massgeblich durch die Verkäufe mit den Hauptwachstumsträgern Ocrevus, Tecentriq, Alecensa und Perjeta getrieben.
Dem stehen allerdings Umsatzeinbussen von 9 Prozent auf 3.5 Milliarden Franken beim Blockbuster Rituxan/Mabthera gegenüber. Die Erosion dürfte sich durch eine weitere Verbreitung von Biosmiliars nochmals verschärfen. So sind die Umsätze in Europa um nahezu die Hälfte eingebrochen.
Für den betriebliche Kerngewinn weist Roche 11.2 Milliarden Franken aus (+10 Prozent). Der Konzerngewinn nach IFRS wiederum nahm um ein Drittel zu auf 7.5 Milliarden. Grund für den deutlichen Anstieg sind die guten Betriebsergebnisse und niedrigere Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen gegenüber dem Vorjahreszeitraum, heisst es in der Mitteilung.
Mit den ausgewiesenen Zahlen hat Roche die Analysten-Erwartungen übertroffen. Die befragten Experten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Gruppen-Umsatz von 27.5 Milliarden Franken und einen Core EBIT von 10.3 Milliarden geschätzt.
Für den weiteren Geschäftsverlauf erwartet Roche nun zu konstanten Wechselkursen ein Verkaufswachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Beim Kerngewinn je Titel wird ein Wachstum zu konstanten Wechselkursen im mittleren Zehnerbereich angestrebt. Ohne die Auswirkungen der Steuerreform in den USA wird ein Wachstum des Kerngewinns je Titel angestrebt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspricht.
Erst im April hatte Roche den Ausblick leicht nach oben angepasst. Der Konzern ging seinerzeit für das Gesamtjahr von einem Umsatzwachstum im tiefen einstelligen Prozentbereich aus. (sda/awp)