Bei Protesten in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ist es am Samstag zu schweren Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Etwa 30 Menschen seien verletzt worden, berichtete die Zeitung «Hankyoreh» online unter Berufung auf Sanitätsdienste.
Mehrere Zehntausend Menschen hatten gegen Jugendarbeitslosigkeit und die Arbeitsmarktpolitik der Regierung protestiert und den Rücktritt der konservativen Präsidentin Park Geun Hye gefordert. 51 Teilnehmer wurden festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Die Polizei setzte nach Berichten südkoreanischer TV-Sender Wasserwerfer und Pfefferspray ein, als Teilnehmer der Kundgebung zum Präsidentenpalast marschieren und einen Polizeiriegel durchbrechen wollten. Demonstranten versuchten zum Teil mit Seilen, Polizeibusse von der Strasse wegzuziehen.
Einige schlugen mit Stöcken auf Bereitschaftspolizisten ein. Ein 69-jähriger Demonstrant wurde den Berichten zufolge mit schweren Kopfverletzungen in ein Spital gebracht, nachdem er von den Wasserstrahlen getroffen worden war.
Es waren die grössten Proteste im Land seit Jahren. Die Organisatoren gaben die Teilnehmerzahl mit 130'000 an, die Polizei mit 63'000. Zu den Protesten hatten mehr als 50 Gewerkschaften und andere Organisationen aufgerufen. (sda/dpa)