China senkt Einfuhrzölle für Autos von 25 auf 15 Prozent

China senkt Einfuhrzölle für Autos von 25 auf 15 Prozent

22.05.2018, 14:44

Nach der Einigung im Handelskonflikt mit den USA will China die Einfuhrzölle für ausländische Autobauer deutlich senken. Die Abgaben für eingeführte Fahrzeuge sollen vom 1. Juli an von bisher 25 Prozent auf 15 Prozent verringert werden.

Für Autoteile ist eine Senkung von derzeit zwischen 8 und 25 Prozent auf 6 Prozent geplant. Damit werde der Automobilmarkt geöffnet und weiterentwickelt, erklärte das Finanzministerium am Dienstag.

Für internationale Autohersteller bedeutet dies eine deutliche Erleichterung für den Zugang zum wichtigen chinesischen Markt, wenngleich die Zölle auf Autoimporte damit auch künftig deutlich höher als vergleichbare US-Importzölle sind - dort werden auf in die Vereinigten Staaten eingeführte Autos Abgaben in Höhe von 2.5 Prozent erhoben.

Der niedrigere Zoll verbessert nicht nur die Marktposition der US-Autobauer wie Tesla oder Ford, sondern vor allem auch der deutschen Premiumautohersteller. BMW, Daimler und Volkswagen mit den Premiumtöchtern Audi und Porsche erhöhten unter anderem wegen des Zolls in den vergangenen Jahrenihre Fertigung in China, haben aber noch immer einen Importanteil von bis zu einem Drittel. Die VW-Tochter Porsche verkauft ausschliesslich Importfahrzeuge aus deutscher Produktion, Mercedes zum Beispiel die Luxuslimousine S-Klasse.

Chinas Präsident Xi Jinping hatte bereits im April anlässlich der Pekinger Automesse angekündigt, dass die Regierung in Peking die Importabgaben auf Autos bis zum Ende des Jahres «erheblich» reduzieren werde. Beobachter werteten dies als beschwichtigendes Signal an Trump, der China immer wieder unfaire Handelspraktiken vorgeworfen und deshalb mit Strafzöllen in Milliardenhöhe gedroht hatte.

Ende vergangener Woche verkündeten beide Länder dann eine Einigung in ihrem seit Monaten schwelenden Handelsstreit und erklärten, vorerst auf gegenseitige Strafzölle zu verzichten. Das US-Handelsdefizit mit Peking, das US-Präsident Donald Trump als Grund für seine protektionistische Wirtschaftspolitik anführt, soll demnach «erheblich» verringert werden. (sda/dpa/afp/reu)

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