Carla del Ponte verlässt UNO-Untersuchungskommission zu Syrien

Carla del Ponte verlässt UNO-Untersuchungskommission zu Syrien

06.08.2017, 14:08

Carla del Ponte verlässt die Unabhängige Internationale UNO-Untersuchungskommission für Syrien. Sie sehe derzeit «keinen politischen Willen» zur Unterstützung des Gremiums, begründete die Tessinerin ihren Entscheid.

«Ich habe entschieden zurückzutreten», sagte sie am Sonntag an einer Podiumsdiskussion in Locarno. Den entsprechenden Brief habe sie bereits verfasst.

Sie sei «resigniert», so del Ponte weiter. Sie sei zur Erkenntnis gekommen, dass ihre Teilnahme an der UNO-Untersuchungskommission nicht mehr als ein «Alibi» gewesen sei.

«Ich habe keine Einflussmöglichkeiten, wenn der UNO-Sicherheitsrat nichts macht», sagte sie. «Wir sind machtlos, in Syrien gibt es keine Gerechtigkeit.»

Die 70-Jährige ist seit 2012 Mitglied der Syrien-Kommission, die der UNO-Hochkommissariat für Menschenrechte installiert hatte. Von 1994 bis 1999 war Del Ponte Bundesanwältin der Schweiz.

Anschliessend war sie bis 2007 Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag für die Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien sowie für den Völkermord in Ruanda. Von 2008 bis 2011 arbeitete sie als Botschafterin der Schweiz in Argentinien. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!