Das Fussballspiel Schweiz-Rumänien vom Mittwoch hat einige Nationalräte mehr interessiert als die mittelprächtigen Geschäfte im Rat. Ein Kommissionssprecher gab sich tolerant: «Tun Sie sich keinen Zwang an, ich habe alles Verständnis, wenn Sie jetzt Fussball gucken.»
Als die Schweiz einen Penalty kassierte, erläuterte Nationalrätin Adèle Thorens (Grüne/VD) gerade einen Vorstoss über die Entwicklung von Freiräumen in städtischen Siedlungsgebieten.
Kurz darauf trat Umweltministerin Doris Leuthard ans Rednerpult. Sie wurde über den Grund für die Aufregung im Saal informiert. Wenig später hatte der Rat über eine Reihe von Vorstössen abzustimmen. Ratspräsidentin Christa Markwalder bat darum, die Fussballfans in der Wandelhalle auf die bevorstehende Abstimmung aufmerksam zu machen.
Auch das nächste Geschäft war von mittlerer Bedeutung: Der Bericht der Oberaufsicht über den Bau der Neat im Jahr 2015, den der Rat lediglich zur Kenntnis nehmen musste. Kommissionssprecher Thomas Müller (SVP/SG) begann sein Votum mit den Worten: «Tun Sie sich keinen Zwang an, ich habe alles Verständnis, wenn Sie jetzt Fussball gucken.» (sda)