Ignazio Cassis soll Tessiner Bundesratssitz zurückgewinnen

Ignazio Cassis soll Tessiner Bundesratssitz zurückgewinnen

01.08.2017, 11:20

Die Tessiner FDP schickt für die Nachfolge des zurücktretenden Bundesrats Didier Burkhalter alleine Ignazio Cassis ins Rennen. Wie von der Parteileitung vorgeschlagen, entschieden sich die Delegierten am Dienstag für den Nationalrat und Chef der Bundeshausfraktion.

Im Vorfeld der Bundesfeier der Tessiner FDP in Breggia TI gab es somit keine Überraschungen. Vor drei Wochen hatte bereits die Parteileitung voll auf ihren Favoriten, FDP-Fraktionschef und Nationalrat Cassis gesetzt.

Nun wurde das offizielle Ticket präsentiert. Die Delegierten sprachen sich mit nur drei Gegenstimmen für ein Einerticket aus.

Cassis' Bekanntheitsbonus

Laut der Tessiner FDP bringt der 56-jährige Cassis die nötigen Qualitäten für das Bundesratsamt mit und hat die grössten Wahlchancen. Cassis besitze Glaubwürdigkeit, eine grosse Reputation und sei in Bundesbern gut vernetzt, sagte der Tessiner FDP-Präsident Bixio Caprara vor drei Wochen.

Eine einzige Kandidatur sei die beste Wahl, um das Rennen um den frei werdenden Bundesratssitz zu Gunsten der Tessiner FDP entscheiden zu können, sagte Caprara damals. Mehrere Kandidaten könnten auch als Zeichen der Schwäche interpretiert werden.

Einen Dank richtete er an Laura Sadis und Christian Vitta. Beide waren zunächst als potenzielle Kandidaten gehandelt worden. Sie hätten in Anbetracht der Überlegungen der Parteiführung keine Kandidatur eingereicht, hiess es von der Tessiner FDP dazu.

Gössi will Zweierticket

Die nationale FDP-Fraktion entscheidet am 1. September, wen sie der Bundesversammlung für die Wahl am 20. September vorschlagen will. Parteichefin Petra Gössi besteht - wie von vielen Parlamentariern verlangt - auf einem Zweiervorschlag.

Am Tag nach der Rücktrittsankündigung Burkhalters hatte die FDP mitgeteilt, sie suche Kandidaturen, welche die lateinische Schweiz vertreten. Während Cassis als gesetzt erscheint, konzentriert sich die Debatte nun auf die Frage, wer neben dem FDP-Fraktionschef auf dem Ticket steht.

Westschweiz diskutiert noch

Auch die Westschweizer wollen ein gewichtiges Wort mitreden. Öffentlich Interesse gezeigt hat etwa die Waadtländer Staatsrätin Jacqueline de Quattro. Auch dem Waadtländer Nationalrätin Isabelle Moret und dem Genfer Staatsrat Pierre Maudet werden Ambitionen nachgesagt. Die Waadtländer Kantonalpartei wird am 10. August entscheiden.

Kandidaturen können bis in zehn Tagen - am 11. August - bei der FDP Schweiz eingereicht werden. Die Bundesratswahl findet in der kommenden Herbstsession statt, am 20. September. Burkhalter tritt am 31. Oktober zurück. (sda)

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