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Zum grossen Ärger Hollywoods ist unbekannten Filmpiraten offenbar ein grosser Coup gelungen. Eine in der Internet-Piraterie-Szene bekannte Gruppierung namens Hive-CM8 will 40 DVDs mit Oscar-Filmen in guter Qualität erbeutet haben.
Die sogenannten DVD-Screener werden im Vorfeld der Oscar-Preisverleihung per Post verschickt, damit sich Hunderte Jurymitglieder ein persönliches Urteil bilden können.
Wie die Filme in die Hände der Piraten geraten konnten, ist nicht bekannt. Fakt ist: Am Sonntag tauchten einige Blockbuster auf Filesharing-Seiten und in einschlägigen Foren auf.
Den Anfang machte Quentin Tarantinos Western-Epos «The Hateful Eight». Begleitet wurde die Videodatei von einem üblichen «Bekennerschreiben», auch NFO-Datei genannt.
Die unbekannten Filmpiraten behaupten frech, ihnen seien insgesamt 40 Oscar-Filme in die Hände gefallen. Diese wollen sie nun laut Ankündigung einen nach dem anderen veröffentlichen.
Welche und wie viele Hollywood-Filme möglicherweise Teil des Leaks sind, könnte diese Liste von Ken Rudolph zeigen. Der Amerikaner ist Mitglied der Academy of Motion Picture Arts and Sciences und führt Buch über die DVD-Screener und andere «Freebies», die von den Filmstudios vor der Oscar-Verleihung verschickt werden.
Der neue «Star Wars»-Film befindet sich übrigens nicht auf der Liste. Die Produktionsfirma Disney habe aus Sorge vor illegalen Vorab-Veröffentlichungen auf das Verschicken von DVD-Screenern verzichtet, wie aus Berichten hervorgeht.
Dass Filme vor dem Kinostart ins Internet gelangen, ist nicht ungewöhnlich, die Menge aber schon. In den vergangenen Tagen und Wochen hat es bereits einige qualitativ gute Veröffentlichungen gegeben, die die US-amerikanischen Filmstudios gewaltig ärgern dürften. So ist etwa «The Revenant» mit Leonardo DiCaprio bereits im Umlauf, aber auch der neue Rocky-Balboa-Film «Creed», von und mit Sylvester Stallone. Weitere geleakte Titel sind «Brooklyn», «Carol» und «The Peanuts Movie».
Es gibt sich widersprechende Aussagen zum wirtschaftlichen Schaden, den die illegalen Filmkopien durch die frühzeitige Verbreitung im Internet anrichten. Die Filmindustrie argumentiert, dass beträchtliche Einnahmen verloren gingen. Andererseits gab es schon Studien, die zeigen, dass Filesharing den Kinos nicht schade, sondern im Gegenteil das Interesse ankurble.
Das deutsche Techportal ComputerBase hat am Montag über das Leak berichtet. Dass die Filmpiraten und auch die Quelle, die die DVD-Screener zur Verfügung gestellt habe, ungeschoren davonkommen würden, sei nicht garantiert. In der Vergangenheit seien des Öfteren Jurymitglieder und Filmpiraten im Nachhinein ermittelt, angeklagt und verurteilt worden. Dennoch komme es jedes Jahr wieder zu Vorab-Veröffentlichungen.
Bleibt anzumerken, dass in der Schweiz das Herunterladen von Filmen aus möglicherweise illegalen Quellen nicht verboten ist. Der Bund will die Gesetzgebung aber überarbeiten lassen, um die Internet-Piraterie wirksamer bekämpfen zu können.
Geht es nach dem Willen des Bundesrates, müssen die Schweizer «Hosting Provider» – also die Anbieter von digitalen Inhalten – künftig bei Urheberrechtsverletzungen über ihre Server die betreffenden Inhalte rasch entfernen. Damit würde die bereits geltende Praxis im Gesetz verankert, wie die Nachrichtenagentur SDA Anfang Dezember berichtete.
Die 88. Oscar-Verleihung findet am 28. Februar 2016 in Los Angeles statt und wird live im TV übertragen.
Zu meiner Verteidigung: Ich unterstütze die These, dass es den Kinobesuch ankurbelt.
Wenn ein Film wirklich gut ist, gehe ich ihn gerne im Kino für 20.- schauen, auch nachdem ich ihn zu Hause schon gesehen habe.
Sonst wäre ich halt gar nicht gegangen. Gibt ja genug Gutes im Fernsehen. Vor allem jetzt, wo man es aufnehmen und hin und her spulen kann, wie und wann man will.