100'000 Dollar werden auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter gesammelt, um das Museum of Digital Art (kurz MuDA) in Zürich zu verwirklichen. Dahinter stehen Caroline Hirt und Christian Etter, die schon gemeinsam Ausstellungen in Asien und Europa organisiert haben. Etter ist besser bekannt für das gleichnamige Entwickler-Studio, das bereits einige Spielehits wie «Drei» und «Plug&Play» landen konnte.
Aber was dürfen Spender und Besucher des ersten europäischen Museums für digitale Kunst erwarten? «Wir planen drei Ausstellungen pro Jahr mit Künstlern aus der Schweiz und dem Ausland», erklärt Etter. Es gehe um programmierte Kunst, im Idealfall in Form von physischen Installationen. Auch Games könnten gezeigt werden. Die Gestaltung ist den Künstlern überlassen, Etter und Hirt stellen lediglich die Infrastruktur bereit und beauftragen geeignete Aussteller. Auch Workshops für Kinder und Erwachsene sowie Vorträge und Diskussionsrunden soll es geben. «Die digitale Revolution ist ein wichtiges Thema, das ziemlich jeden Bereich unserer Gesellschaft betrifft», ist Etter überzeugt.
Aber brauchen wir in der Schweiz überhaupt noch ein weiteres Museum? «Die Schweiz braucht das MuDA weil es ein Land ist, das neben Wasser und Hirnmasse nicht viel Weiteres besitzt.» Es sei wichtig, dass es einen unabhängigen öffentlichen Ort gibt, wo Themen wie Netzneutralität, künstliche Intelligenz oder Datensicherheit diskutiert werden können.
Im Migros-Hochhaus gegenüber dem Toni-Areal hat man im Erdgeschoss bereits einen passenden Raum gefunden und Zusagen erhalten, die die Betriebskosten für das erste Jahr decken sollen. Die restliche Finanzierung für den Umbau und die Einrichtung hoffen die beiden nun über Kickstarter sicherzustellen. Über 10'000 Dollar wurden bereits gespendet und noch haben sie einen Monat Zeit, ihr Ziel zu erreichen. Dennoch ist die geforderte Summe erheblich. «In der Tat. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es in der Schweiz jemals einen so hohen Crowdfunding-Betrag gab.» Aber es sei nun mal die Summe, die für die Realisierung notwendig sei, sagt Etter.
Wem die Idee gefällt, kann dem Projekt auf der Kickstarter-Seite finanziell unter die Arme greifen. Das Mindestgebot liegt bei fünf US-Dollar. Wenn das Museum realisiert werden kann, soll bereits im Januar 2016 die erste Ausstellung stattfinden.