Gesellschaft & Politik

Zum Tod verurteilte Christin im Sudan erneut festgenommen

Am Flughafen

Zum Tod verurteilte Christin im Sudan erneut festgenommen

25.06.2014, 04:0825.06.2014, 09:43
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Bild: AP/Al Fajer

Die im Sudan zum Tod verurteilte und erst am Montag freigelassene Christin ist offenbar erneut festgenommen worden. Die 27-Jährige wurde laut mehreren Quellen am Dienstag mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern am Flughafen von Khartum von Beamten festgehalten. 

Ihr Anwalt hatte offenbar zunächst keinen Zugang zu Mariam Jahia Ibrahim Ischag. Wohin die Familie ausreisen wollte, war unklar. Unbestätigte Berichte sprachen vom Nachbarland Südsudan. Nach Informationen des britischen Senders BBC wollten Ischag und ihr Mann Daniel Wani hingegen in die USA. Wani ist US-Staatsbürger. Die Quellen der Nachrichtenagentur DPA wollten anonym bleiben. 

Ischag war Mitte Mai wegen Gotteslästerung und Glaubensabtrünnigkeit (Apostasie) zum Tode verurteilt worden. Die christlich erzogene Tochter eines Muslims und einer Christin hatte sich geweigert, sich dem Islam zuzuwenden. Ihr Ehemann ist ebenfalls ein Christ. 

Der Fall hatte international für grosses Aufsehen gesorgt. Am Montag hatte ein Berufungsgericht das Urteil aufgehoben und die Freilassung der Frau angeordnet. Nach der im Sudan geltenden Scharia – der islamischen Rechtsprechung – wird jeder als Muslim betrachtet, der mindestens einen muslimischen Elternteil hat. Zudem müssen muslimische Frauen nach dem Gesetz einen Muslim heiraten. (sda/dpa) 

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