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Integration durch den Magen – erstes «Taste of Home» in Bern

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Bild: zVg

Integration durch den Magen – erstes «Taste of Home» in Bern

Im Restaurant Darling wird ukrainisch gekocht, im Zamarod türkisch und im Hotel Landhaus eritreisch. Vom 15. bis 19. Oktober findet in Bern das erste Festival «Taste of Home – Kulinarische Reise in die Welt» statt.
13.10.2024, 07:3813.10.2024, 11:51
Stefanie Küng / ch media
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Kochbegeisterte Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern kochen zusammen mit Köchinnen und Köchen in ihren Berner Restaurants traditionelle Gerichte ihrer Heimat. So das Konzept des Foodfestivals «Taste of Home – Kulinarische Reise in die Welt» in Bern, organisiert vom UNHCR, die UNO-Flüchtlingsorganisation zusammen mit dem Verein Mazay.

Die Veranstaltung findet anlässlich des Welternährungstages, der am 16. Oktober 2024 ist, statt. In verschiedenen Restaurants kann man ab Dienstag eine kulinarische Reise in die Ukraine, nach Eritrea oder in die Türkei geniessen.

«Durch Essen Menschen zusammenbringen»

Anja Klug, UNHCR-Vertreterin der Schweiz und Liechtenstein, freut sich auf das erste Food-Festival dieser Art in Bern: «Unsere Idee ist es, Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen durch Essen zusammenzubringen. Flüchtlinge können so zeigen, dass sie nicht mit leeren Händen kommen, sondern dass sie Know-how mitbringen.»

Das Team rund um den Event habe einen Flyer erstellt und sei damit auf Restaurants zugegangen. Die Resonanz sei durchaus positiv gewesen: «Es ist das erste Mal, dass wir sowas hier in Bern machen, wir waren sehr überrascht, die Rückmeldung von den Restaurants, die wir konkret angesprochen haben, war sehr positiv.» Es machen mehr Restaurants mit als die Verantwortlichen ursprünglich geplant hatten. Falls das Festival gut laufe, könnte sich Klug sogar vorstellen, es im nächsten Jahr mit noch mehr Betrieben durchzuführen.

Eine Chance für kulinarischen Austausch

Die Lokale würden aber nicht einfach die Küche freigeben, es gehe um die Zusammenarbeit zwischen den Kulturen und verschiedenen Kocharten: «In den Küchen wird zusammengearbeitet, bei einem ähnlichen Festival in Genf ging dies so weit, dass die Zusammenarbeit nach dem Festival fortgesetzt wurde. Es wäre natürlich toll, wenn sich so etwas auch in Bern entwickeln könnte», sagt Anja Klug.

Die Zusammenarbeit von Köchinnen und Köchen aus Bern und den Geflüchteten sei eine Chance, sich kulinarisch auszutauschen und voneinander zu lernen. Zudem wolle man mit solchen Veranstaltungen das Thema Flucht positiv besetzen – «wir versuchen ein Gegengewicht zu den negativen Informationen, die zirkulieren, zu setzen», so Anja Klug. Solche Events sollen auch ermutigen, am Thema Integration in den Arbeitsmarkt weiterzuarbeiten.

«Restaurantbesitzer gehen ein Risiko ein»

Hinter dem Event stecke ein eher kleines Team. «Das Festival braucht sehr viel Engagement, aber das allein hätte nicht ausgereicht. Wir sind sehr dankbar für die schöne Zusammenarbeit mit dem Verein Mazay» – und auch alle Restaurants hätten einen Dank verdient, so Klug. «Restaurantbesitzer gehen ein Risiko ein. Es ist schön, sind so viele offen dafür.»

Nächste Woche geht in Bern also nicht nur Liebe durch den Magen, sondern auch Integration, Akzeptanz und Neugier.

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