Bei einer Reihe von Schiessereien an einem langen Feiertagswochenende sind in Chicago mindestens neun Menschen getötet und mehr als 60 weitere verletzt worden. US-Medien berichteten übereinstimmend sogar von 16 Getöteten und 82 Verletzten. «Es gibt zu viele Waffen in der Stadt und zu wenig Strafe», sagte der Polizeisprecher McCarthy auf einer Pressekonferenz am Montag (Ortszeit).
Wie der Fernsehsender NBC am Montag berichtete, wurde allein am Sonntag innerhalb von etwa vier Stunden auf elf Menschen in der Millionenstadt im US-Bundesstaat Illinois geschossen. In mehreren Fällen fielen die Schüsse aus fahrenden Autos heraus. Eine Frau wurde versehentlich auf ihrer Veranda angeschossen. «Sie war nicht das eigentlich Ziel», sondern ein «bedauerliches Opfer», sagte ein Polizeisprecher der Zeitung «Chicago Tribune».
Zu den Gründen der Schiessereien machte die Polizei keine Angaben. Laut «Chicago Tribune» vom Dienstag führten Streitigkeiten zwischen Gangs und Drogenbanden zu der Gewalt. Zwei Jugendliche im Alter von 14 und 16 Jahren seien von der Polizei erschossen worden, weil sie ihre Waffen nicht niederlegen wollten. «Die Bandenmitglieder werden von ihrer Gang hart bestraft, wenn sie ihre Waffe verlieren», sagte McCarthy. Ein dreijähriger Junge sei bei einer Schiesserei auf einem Basketballfeld in den Kopf getroffen worden.
Waffengewalt ist in Chicago ein alltägliches Problem. «Es sind illegale Waffen, eine Art Militärwaffen, die auf dem Schlachtfeld benutzt werden», sagte der Polizeisprecher. Im Jahr 2013 seien insgesamt 440 Menschen bei Schiessereien in Chicago getötet worden. Im Vergleich zum vergangenen Jahr sei die Zahl der Erschossenen 2014 bisher zurückgegangen. (whr/sda/dpa)