Meine liebe Iréne
Im Prinzip nicht sonderlich viel, wie von jeder anderen Quote auch nicht. Trotzdem sehe ich die Sache pragmatisch. Und aus diesem pragmatischen Blickwinkel bin ich dennoch dafür. Warum? Weil es ohne Quote nicht zu funktionieren scheint. Und wenn etwas über einen längeren Zeitrahmen auf die eine Art nicht funktioniert, sollte man halt mal eine andere ausprobieren.
In der Geschichte war es sehr oft so, dass die Gesetzgebung einer angestrebten Normalität vorausgegangen ist. Das war und ist in praktisch jeder Art von Diskriminierung der Fall. Seit die gleichgeschlechtliche Ehe im Gesetz verankert wurde, kann sich dieser Gedanke langsam aber sicher auch in den etwas angestaubten Köpfen breitmachen. Sobald die Frauenquote per Gesetz verankert ist, kann auch diese Diskussion endlich ad acta gelegt werden.
Es ist traurig, dass es diesen gesetzlichen Beschluss braucht. Aber ohne wird es auch nicht besser. Deutschland hat das begriffen und die Frauenquote für die Aufsichtsräte von 100 börsenkotierte Firmen beschlossen. Der nächste Schritt muss eine Angleichung des Lohngefälles sein. Wenn es nach mir geht auch wieder mit verpflichtenden gesetzlichen Regeln.
Mir persönlich würde kein Zacken aus der Krone fallen, wenn ich eine dieser Quotenfrauen wäre. Ich bin in eine relativ privilegierte Zeit hineingeboren, wo bereits viel für die Gleichstellung der Frau getan wurde und dennoch sind wir Frauen noch lange nicht dort, wo wir hingehören; nämlich in jede Chefetage.
Mit herzlichem Gruss&Kuss, Ihre Kafi.
Du sprichst Dich für die Frauenquote aus. Wenig überraschend auch Dein Standpunkt. Interessant fand ich ein Interview mit einem renommierten Psychologen (Daniel Kahneman?) oder Soziologen im TA oder im Magi. Er verwies auf die Tatsache, dass sich Männer grundsätzlich mehr in den Extremen bewegen als Frauen dies tun. So sind dann z.B. nicht nur mehr Männer in den obersten Gremien anzutreffen, sondern auch "ganz unten" in der Gesellschaft, z.B. bei den Bänkli am Stadelhoferplatz.