Was in Schweizer Familien abgeht, ist unter aller Sau. Zumindest wenn man Sibylle Stillhart glauben will. Kürzlich habe ich ja Remo Largo aus dem Buch «Müde Mütter – fitte Väter» zitiert. Mittlerweile ist der Rest des Buchs auch ausgelesen.
Und jetzt bin ich deprimiert.
Die Autorin selber hat die Erfahrung gemacht, dass das Leben als berufstätige Mutter mehr als nur anstrengend ist, das Burnout sei oft eine Folge davon. Kinder in die Kita, arbeiten, abholen, kochen, putzen, waschen, aufräumen. Die Liste ist praktisch unendlich lang, wenn man den Alltag von Schweizer Müttern aufzeigen will. Altbekannt und von uns allen wohl nachvollziehbar.
Nun haben einige von uns Partner, die uns helfen, die Liste abzuarbeiten. Bei mompreneurs-schweiz.ch spreche ich viel mit Müttern, die mir versichern, ohne ihre Männer ginge das mit dem Unternehmertum gar nicht. Sie holen die Kinder ab, kochen und machen die Hausarbeit, wenn Mama arbeiten muss. Manchmal nach geregeltem Wochenplan, manchmal spontan wenn’s brennt.
Im Umfeld von Frau Stillhart sieht es aber anders aus: Die Frauen, mit denen sie gesprochen hat, beklagen sich durchs Band und erzählen haarsträubende Stories von Männern, die ausnahmsweise einspringen und eine Stunde brauchen, um Fertig-Tortellini zu kochen, während die Kinder die Wohnung auseinandernehmen.
Am Ende wissen sie nicht einmal, wo die Teller stehen und müssen Mami deshalb trotzdem stören. Männer hat sie natürlich auch befragt und diese halten offenbar Abfall raustragen und mit den Kindern puzzeln schon für Hausarbeit und glauben, für die Familie schon einiges getan zu haben, wenn sie abends nicht vergessen, das Licht zu löschen, wenn sie ins Bett gehen.
Wie gesagt: Ich bin deprimiert. Und will ehrlich hoffen, dass nur gerade die von der Autorin befragten Paare so funktionieren. Es kann ja nicht sein, dass – berufstätige – Mütter im Jahre 2015 immer noch die alleinige Hauptverantwortung für ALLES haben, was Kinder und Haushalt betrifft.
Oder etwa doch?
Und vor allem: Woher kommt das? Wieso lassen sie sich das gefallen? Wieso gründen diese Frauen überhaupt eine Familie mit solchen Männern? Oder waren sie vor den Kindern nicht so? Fragen über Fragen.
Das Buch ist lesenswert, wenn man die genannten Studien und Statistiken selber noch nicht kennt. Aber wie gesagt: Es ist deprimierend.
Wie ist das bei euch? Teilt ihr euch Kinder und Haushalt oder bleibt alles an Mami hängen?
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ich denke der partner muss die chance erhalten die dinge so zu erledigen wie er es für richtig hält und nicht zwingend so wie ich es mir gewohnt bin. auch der umgang mit den Kinder ist unterschiedlich und in ordnung.
oft habe ich auch nicht kommuniziert was ich erwarte in der hoffnung mein mann spürt das dann schon. funktioniert leider auch nicht.