Deutschland
Gesellschaft & Politik

Linken-Fraktionschefin Wagenknecht mit Torte beworfen

Sahra Wagenknecht nach dem Torten-Angriff.
Sahra Wagenknecht nach dem Torten-Angriff.
Bild: EPA/DPA

Linken-Fraktionschefin Wagenknecht wird mit Schokoladentorte beworfen

28.05.2016, 16:3928.05.2016, 18:19
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Als der Parteivorsitzende Bernd Riexinger seine ersten Worte auf dem Magdeburger Parteitag der Linken verlauten liess, stürmte plötzlich ein unbekannter Mann in die Tagungshalle, drängte sich in die erste Reihe und drückte der Linken-Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht eine Schokoladentorte ins Gesicht. Dabei rief er unverständliche Parolen.

Dann wurde der Mann von Sicherheitsleuten abgeführt. Wagenknecht wurde umringt von Parteifreunden, die sie mit Jacketts vor den Kameras abschirmten, aus dem Saal geleitet. Eine Parteisprecherin sagte, es werde Anzeige erstattet. Riexingers Rede wie auch der Parteitag wurden nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt.

Sahra Wagenknecht und ihr tortenverschmiertes Gesicht werden abgeschirmt. 
Sahra Wagenknecht und ihr tortenverschmiertes Gesicht werden abgeschirmt. 
Bild: EPA/DPA

«Torten für Menschenfeinde»

Begründet wurde die Attacke in einer Art Bekennerschreiben, in der eine antifaschistische Initiative «Torten für Menschenfeinde» Wagenknecht vorwarf, den «Volkszorn» in politische Forderungen zu übersetzen – ebenso wie dies die rechtspopulistische Alternative für Deutschland (AfD) machen würde. Zwischen AfD und Linken gebe es einen «nationalen Konsens». 

Die AfD-Politikerin Beatrix von Storch hatte im Februar dasselbe Schicksal ereilt: An einer nicht-öffentlichen Sitzung der AfD-Programmkommission in Kassel warf ihr ein Mann im Clown-Kostüm eine Torte ins Gesicht. 

Kritik an Wagenknechts Flüchtlingspolitik

Wagenknecht hatte Kritik auf sich gezogen mit der Position, nicht alle Flüchtlinge könnten nach Deutschland kommen. Diverse Linken-Politiker verurteilten den Angriff scharf und betonten, Wagenknecht sei klar gegen Rassismus und Diskriminierung.

Wagenknecht selber bezeichnete den Angriff später als «saudämliche Aktion». Am schlimmsten sei es für sie, dadurch mit jemandem wie der AfD-Vizechefin Beatrix von Storch auf eine Stufe gestellt zu werden. Das zeige, «dass hier völlige politische Analphabeten am Werk waren».

(rof/sda/reu/dpa/afp)

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20 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sapere Aude
28.05.2016 16:51registriert April 2015
Rein sachlich hat Wagenknecht recht. 50 Millionen Flüchtlinge weltweit, die kann ein Land nicht alleine aufnehmen. Das Aussprechen dieser Tatsache hat noch nicht rassistisches an sich. Vergessen bei der ganzen Sache geht, dass sich Wagenknecht gegen die Kriegspolitik der Nato und USA stellt und bezüglich der Flüchtlingspolitik gesammteuropäisch Solidarität einfordert. Wenn das alleine als Grund dient um mit Torten um sich zu werfen, dann werde ich glaube ich Tortenbäcker.
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Luca Brasi
28.05.2016 17:21registriert November 2015
Was für eine Verschwendung von Konditorenerzeugnissen. Torten sind doch zum Essen da. Und schon habe ich wieder Hunger...
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Dä Brändon
28.05.2016 21:13registriert August 2015
Ich mag die Wagenknecht, sie ist ehrlich und nennt alles beim Namen. Die Deutschen "Linken" ist eine richtige Linkspartei wie sie überall sein sollte. Unsere Linken sind Schwachköpfe!
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