Eigentlich wollte Apple ja die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Zulieferfirmen und Fabriken verstärken. Im Mai wurde publik, dass der US-Konzern 200 chinesische Sicherheitskräfte engagiert habe, um den Verkauf von Informationen, Dummys (Geräte-Attrappen) und Zubehör durch Mitarbeiter zu unterbinden.
Ironie der Geschichte: Die Information über verschärfte Kontrollen kam vom australischen Blogger Sonny Dickson, der selber immer wieder mit «Leaks» zu Apple-Produkten für Aufsehen sorgt.
Damit nicht genug: Der Australier hat sich mehrfach via Twitter beschwert, dass andere Blogs «seine» Leaks stehlen würden.
That moment that you just feel like giving up on posting leaks because other people like to steal your stuff and claim it their own!
— Sonny Dickson (@SonnyDickson) 7. Juli 2014
Fakt ist: Im Internet läuft ein gnadenloser Wettstreit rund um zukünftige Apple-Produkte. Wer mit exklusiven Informationen auftrumpft, gewinnt viele Klicks und Werbeeinnahmen.
Aber kommen wir zurück zu Apple. Gebracht haben die Massnahmen zur Geheimhaltung scheinbar wenig. Nach wie vor werden Geräteteile aus den Fabriken herausgeschmuggelt. Aktuell geht es um das iPhone 6. Glaubt man dem nachfolgenden «Folter-Test», dann hält die Frontscheibe gröberen Belastungen stand.
Das Video stammt vom Video-Blogger Marques Brownlee. Er behauptet, dass es sich um Saphirglas handle, das direkt von einer Apple-Zulieferfirma in Asien komme. Beweise bleibt er allerdings schuldig, wie der Techblog Apple Insider festhält.
Ob es sich tatsächlich um Saphirglas handelt, kann aufgrund der Aufnahmen nicht bestimmt werden. Denn auch das Sicherheitsglas von anderen Herstellern hat vergleichbare Qualitäten. Allen voran Gorilla Glass, das in den bisherigen Mobilgeräten von Apple verbaut wird. Der US-Hersteller Corning hat dieses Frühjahr angekündigt, dass die dritte Generation seines Produkts noch kratzfester und flexibler sei.
Bereits einige Tage früher hatte der oben erwähnte Sonny Dickson ein Video veröffentlicht, das die Biegsamkeit des iPhone-Saphirglas zeigen soll.
(Sapphire) iPhone 6 Glass Bending
https://t.co/w7XEyh9XCf
— Sonny Dickson (@SonnyDickson) 7. Juli 2014
Bei beiden Videos stimmt zumindest die Bildschirmgrösse von 4,7 Zoll, die mittlerweile fast schon als gesichert gilt.
Ein Kommentarschreiber bei Apple Insider stellt das Gezeigte grundsätzlich infrage. Es sei verwunderlich, dass die Leaks zum Saphirglas aus Asien stammten. Denn eigentlich sollte das Material auf US-Boden hergestellt werden. Apple informierte Ende 2013 über einen 578-Millionen-Dollar-Deal mit GT Advanced Technologies.
Saphirglas wird bereits in kleineren Mengen in Apple-Produkten verbaut. So werden die Linse des iPhone 5S sowie der im Homebutton platzierte Fingerabdruck-Scanner durch das kratzfeste Material geschützt.