Apple hat sein Schweigen gebrochen und sich nun endlich zu den Beschwerden über verbogene iPhones geäussert: Die Kritik könne man nicht nachvollziehen. Im Internet hatten zahlreiche Nutzer berichtet, das große Modell des iPhone 6 verbiege sich beim Transport in der Hosentasche. Ein YouTube-Video zeigt, wie jemand sein neues iPhone mit den bloßen Händen verbiegt, und in den sozialen Netzwerken gibt es unter dem Hashtag #Bentgate Tausende Witze zum Thema.
«Bei normaler Nutzung kommt es extrem selten vor, dass sich das iPhone verbiegt», schrieb Apple-Sprecherin Trudy Muller in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur Reuters. Innerhalb der ersten sechs Verkaufstage hätten sich nur insgesamt neun Kunden über verbogene iPhone 6 Plus beschwert - eine verschwindend geringe Zahl angesichts der Gesamtverkäufe. Apple hatte allein am ersten Wochenende mehr als zehn Millionen Geräte der beiden neuen Modelle iPhone 6 und des größeren iPhone 6 Plus verkauft.
Die Gehäuse der Smartphones seien aus festem Aluminium hergestellt und auf Belastungsfähigkeit getestet worden, so die Apple-Sprecherin. Zweifel an der Stabilität des iPhones seien deshalb unbegründet.
Deutlich kleinlauter äußerte sie sich zu den Problemen bei der Aktualisierung des iPhone-Betriebssystems iOS. «Wir entschuldigen uns bei unseren Kunden für die großen Unannehmlichkeiten», so Muller. Apple hatte die Version iOS 8.0.1 am Mittwoch nach wenigen Stunden wegen Beschwerden von Nutzern zurückgezogen. Das Update sollte einige Fehlfunktionen der neuen System-Software beheben - sorgte dabei aber für neue Probleme. In einem Apple-Forum berichteten viele Nutzer, sie hätten nach dem Update keine Verbindung mehr zum Mobilfunknetz.
Apple reagiert nun aber auf die Probleme bei den neuen iPhone-Modellen. Ein Software-Update sei in Umlauf gebracht worden, teilte der US-Technologieriese am Donnerstagabend mit. iOS 8.0.2 werde die jüngsten Probleme beheben.
Der ganze Trubel kommt den Konzern teuer zu stehen: Die Apple-Aktie stürzte in New York am Donnerstag um 3,8 Prozent ein und fiel unter die Marke von 100 US-Dollar. Der Marktwert des Unternehmens sank dadurch um fast 23 Milliarden US-Dollar. (vet/dpa/Reuters)