Die Zuschauer des Live-Streams von Jordan «N0thing» Gilbert staunten nicht schlecht, als plötzlich mit Gewehren bewaffnete Polizisten durch das Schlafzimmer marschierten. N0thing ist ein professioneller «Counter-Strike»-Spieler, der seine Partien regelmässig live ins Internet überträgt.
Wie verschiedene Reddit-User berichten, wurde Jordan Opfer des sogenannten Swattings. Ein Internettrend bei dem sich Hacker einen Spass daraus machen, die Polizei mit Falschmeldungen zu narren. Sie rufen den Notruf an, gaukeln Bombendrohungen, Geiselnahmen oder Schiessereien vor und lassen die Behörden anschliessend zu ahnungslosen Opfern ausrücken. Der Name folgt aus der Bezeichnung SWAT für Spezialeinheiten der US-Polizei. Auch Prominente wie Rihanna oder Tom Cruise wurden schon Opfer von Swatting.
Ein gefährliches Spielchen, wenn man die schwerbewaffneten Spezialeinheit sieht, die Jordans Zimmer stürmt. Laut seiner Facebook-Seite scheint aber alles glimpflich ausgegangen zu sein.
Auf Twitter bekennen sich bereits mehrere User zu der Tat und üben sich in Schadenfreude. Laut Reddit-Usern sei es das wiederholte Mal, dass es zu einem solchen Streich gegenüber N0thing kam und die Polizei ihn mittlerweile kenne.
I hope you enjoyed the SWAT Team bro. @jgilbertoh HAHAHA. http://t.co/c6u1CQ3im8
— Fame (@FamedGod) 10. Juli 2014
http://t.co/Ccl1XPQyTF oops #swatted #lol #sorrynotsorry
— Vinvix (@lolVinvix) 10. Juli 2014
Das zweifelhafte Vergnügen mit den Uniformierten hatte auch Calebhart42, ein Gamer, der auf der Videoplattform Twitch sein Hobby überträgt. Tausende Zuschauer konnten live mitverfolgen, wie plötzlich die Polizei im Zimmer stand und den jungen Mann verhörte.
Erst im Mai wurde in Ottawa, der Hauptstadt von Kanada, ein 16-Jähriger verhaftet, der sich über 30 Mal als Swatter betätigt haben soll, berichtet der US-Sender CBC. Auf Twitter bot er öffentlich an, andere auf Anfrage zu swatten.
Want someone swatted? Tweet me their name, address and I'll make it happen.
— ProbablyOnion (@ProbablyOnion2) 10. April 2014
Nach der Festnahme fand die Polizei in seiner Wohnung zahlreiche elektronische Geräte sowie Waffen und Munition. Bei seinem zweitletzten Tweet konnte von Einsicht oder Reue keine Rede sein:
Someone I know got arrested because of me, loool.
— ProbablyOnion (@ProbablyOnion2) 8. Mai 2014