In der von Russland besetzten Stadt Melitopol haben russische Truppen offenbar mehrere landwirtschaftliche Fahrzeuge in Wert von fünf Millionen Dollar gestohlen und nach Tschetschenien gefahren. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN. Allerdings konnten die Maschinen am Ankunftsort nicht mehr bedient werden: Denn sie wurden per Fernsteuerung aus der Ukraine gesperrt.
Konkret sollen die Soldaten die gesamte Ausrüstung eines Händlers in der Stadt entwendet haben. Dabei soll es sich unter anderem um Traktoren, Sähmaschinen oder Mähdrescher handeln, die allein 300'000 Dollar kosten sollen.
Die jetzt entwendeten Maschinen sollen vom US-Hersteller John Deere stammen. Diese sind wie ein Auto heute mit moderner Software ausgerüstet, für die immer wieder Updates eingespielt werden. Man kann darüber Ferndiagnosen stellen und Fehler beheben. Dazu gehört auch ein GPS-Sender. Mit diesem kann man eigentlich sehen, wie genau ein Traktor auf einem Acker fährt. Man kann ihn aber ebenso wie ein Auto auch lokalisieren.
Diese Funktion zeigte nach CNN-Angaben, dass einige Landwirtschaftsmaschinen offenbar in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny sind. Über den Softwarezugriff waren sie aber zuvor gesperrt worden. Das bedeutet, dass sie nicht einmal angelassen werden können. Auch Kurzschliessen bringt nichts, weil für den Betrieb die Software gebraucht wird.
In Grosny wird nun offenbar versucht, die Sperre zu umgehen. «Auch wenn sie Erntemaschinen für Ersatzteile verkaufen, verdienen sie etwas Geld», sagte eine nicht namentlich genannter Kontakt dem US-Sender. Bereits am Samstag hatte das ukrainische Landwirtschaftsministerium kritisiert, Russland habe während des Kriegs auch mehrere hunderttausend Tonnen Getreide gestohlen.
Glad to see they lost this game of Grand Theft Tractorhttps://t.co/ToLrMOiqtw
— Congressman Raja Krishnamoorthi (@CongressmanRaja) May 1, 2022
(dsc/t-online)
Ich hoffe (wohl vergebens), dass die russische Bevölkerung nach Putin eine Regierung bekommt, die sich um Wohlstand, Gesundheit und Bildung kümmert.