«WhatsApp: Spenden Sie der Wissenschaft Nachrichten!»: Mit diesem Aufruf wollen Sprachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der Universitäten Neuenburg, Zürich und Bern ab Sonntag Kurzmitteilungen sammeln. Sie wollen diese neue Form der Kommunikation erforschen.
Idee des Projekts «What's up, Switzerland?» ist es, Sprachmerkmale von Nachrichten zu beschreiben und zu klären, worin sich WhatsApp-Mitteilungen von SMS unterscheiden. Die Forschenden wollen herausfinden, ob sich die Sprache mit der mobilen Kommunikation verändert, wie die Universität Neuenburg am Samstag mitteilte.
Erfasst werden Nachrichten in Deutsch, Französisch, Italienisch, Rätoromanisch und Englisch. Die gespendeten Nachrichten werden mit den rund 26'000 SMS verglichen, die von 2009 bis 2011 landesweit zu Forschungszwecken gesammelt wurden.
Damit überhaupt geforscht werden kann, braucht es die Mitarbeit der Bevölkerung: Wer über WhatsApp kommuniziert, wird gebeten, Gespräche per Email einzusenden. Gesammelt wird während sechs Wochen, und pro Woche gibt es als Preis für die Mitarbeit neun SBB-Gutscheine und einen Bon für eine Smartbox zu gewinnen.
Die Sprachwissenschafter wollen herausfinden, ob die WhatsApp-Austausche sprachliche Unterschiede oder Unterschiede je nach Dialekt aufweisen. Ebenso soll die Datensammlung zeigen, wie die User miteinander umgehen und aufeinander eingehen.
Forschungsergebnisse sind erst in drei bis vier Jahren zu erwarten, wie Etienne Morel vom Zentrum für angewandte Linguistik der Universität Neuenburg sagte. Doktorarbeiten zur SMS-Sammlung sollten dagegen Ende des kommenden Jahres vorliegen. (rey/sda)