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«Ich hätte nicht gedacht, dass Krieg so kompliziert ist. Und noch weniger, dass er derbe viel Spass macht!»

Bild: Steam
«Wargame: Red Dragon»

«Ich hätte nicht gedacht, dass Krieg so kompliziert ist. Und noch weniger, dass er derbe viel Spass macht!»

Gamer zum Rapport: In «Wargame: Red Dragon» wird der Kalte Krieg heiss. Über 1400 Einheiten aus 17 Nationen stehen Gewehr bei Fuss und hören auf Ihr Kommando. Ein Strategiespiel mit Suchtpotenzial.
29.05.2014, 19:2530.05.2014, 08:48
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Philipp Dahm
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Es ist die finale Schlacht. Erobere ich dieses Feld in Korea, ist der Krieg vorbei. Natürlich war es der Norden, der den Waffengang anzettelte. Erst galt es, einen Brückenkopf zu halten, bis Hilfe eintraf. Als dann der amerikanische Trägerverband auf der koreanischen Halbinsel in den Konflikt eingriff, gerieten die Versorgungswege Südkoreas in Bedrängnis. Noch eine Schlacht, dann ist der Nachschub ganz gekappt.

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Screenshot: watson/phi

Willkommen bei «Wargame: Red Dragon»! Sie befinden sich inmitten in einer von vier Singleplayer-Kampagnen des neuen Strategiespiels aus dem Hause Focus/Eugene Systems. Wir spielen Krieg und das in Asien: Wählen Sie aus 17 Nationen und mehr als 1400 Einheiten aus, die zwischen 1975 und 1991 zur Verfügung standen. 

Das ist nicht gerade wenig, und das Game ist nichts zum Drauf-los-legen, deshalb zurück nach Korea ins Schlachtfeld. Vor dem ersten Schuss zeigt ein Informationsfenster an, welche Sektoren es gibt und ob sie Punkte bringen, sofern sie besetzt sind. Damit lassen sich im Spiel Einheiten nachkaufen: Die Verstärkung zu Lande oder Luft kommt über die Pfeile. Wer einen solchen Nachschub-Sektor nicht hält, kann keine Luftunterstützung oder frische Truppen an den Start bringen. 

Trailer zu «Wargame: Red Dragon»Video: YouTube/Game Spot
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Screenshot: watson/phi

So sieht das dann auf der Schlacht-Karte aus. Unter der Mini-Karte rechts ist eine Uhr, die runterläuft und das Spiel beendet, falls sich keine Partei durchgesetzt hat. Darunter wird die Punktzahl angezeigt, die zu Beginn, aber auch im Verlauf des Spieles für Einheiten benutzt wird. Später dazu mehr, Sie wollen schliesslich kämpfen! Zwei Verbände stehen bereit!

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Screenshot: watson/phi

Ein kleiner Trupp soll das Dorf im Osten sichern, damit der Nachschub-Sektor nicht bedroht werden kann. Ein Aufklärungs-Helikopter fliegt voraus und erspäht prompt Ärger, vor allem auch gegnerische Kampfhubschrauber. 

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Die haben wir auch, doch die fliegen mit der Haupt-Gruppe Richtung Sektor Delta mit. Auch hier werden Feinde gesichtet, die Reichweite ist jedoch zu gross. Die Infanterie muss sich des Problems in Form von Widerstand annehmen. Im Single-Modus kann übrigens pausiert werden, was Anfängern das Mikro-Management erleichtert.

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Unsere Helikopter vom Typ Sea Hawk können sich dafür um Fahrzeuge kümmern, die aus dem Sektor im Westen mit hoher Geschwindigkeit die Strasse Richtung Delta fahren. Im Gelände wären sie natürlich deutlich langsamer, was Kreuzungen zu einem lohnenden Ziel für Artilleriefeuer macht. Die Umgebung ist wichtig: Wälder verstecken, Gebäude bieten Schutz. So können selbst Panzer erlegt werden.

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Aber war da nicht was? Ach ja, der Feind mit seinen lächerlichen Raketen-Jeeps. Luft-Boden-Raketen machen ihnen den Garaus. Weil aber auch der Feind Helikopter aufbietet, werden einige Punkte in ein Jagdflugzeug investiert. Jets kommen von Flugplätzen ausserhalb der Karte, wo sie nach einem Einsatz landen und verschnaufen müssen, bevor sie wieder gerufen werden können.

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Die Grafik kann sich sehen lassen – für ein Strategiespiel. Mit dem Mausrad können Sie in die Totale gehen, aber auch geschmeidig heranzoomen und sich an ihre F4 Phantom heften, die hier gerade (automatisch) Täuschkörper ausstösst, weil sich in der Stadt Luftabwehr versteckt hat.

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So löst sich auch das Helikopter-Problem nicht, doch meine Bodentruppen haben Avenger-Flugabwehrsysteme in ihren Reihen. Hier explodiert einer von zwei generischen Helikopter.... Leider konnten beide zuvor selbst noch feuern, ...

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... was einen von vier Flugabwehr-Jeeps nicht gut bekommt. Sie brauchen aber nicht nur Boden-Luft-Raketen oder Flak, Artillerie fürs Grobe, Panzer gegen Panzer, Jets und Helikopter, ...

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... sondern auch Infanterie in Städten und Wäldern sowie Aufklärer ohne die Sie blind sind: Die Mischung der Truppenteile macht's! Unsere Haupt-Gruppe besteht nun jedoch nur aus Infanterie. Die Marines haben das Dorf durchdrungen und im Wald dahinter versteckte Fusssoldaten entdeckt. Feuer frei!

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Die Taktik geht auf, der Gegner verliert so lange Einheiten (und Punkte), bis sein Konto, der Balken unter der Zeitansage (oder die Zeit selbst) aufgebraucht ist. Achtung, fertig, Victory!

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«Wargame: Red Dragon» ist kompliziert und steht damit seinen Vorgängern «AirLand Battle» und «European Escalation» in nichts nach. Soldaten etwa können bis zu drei Waffen tragen, die jeweils in diversen Bereichen unterschiedlichen Schaden anrichten. Die Reichweite und Feuer-Rate muss beachtet und ein Transportgerät gewählt werden. In der Luft stehen Bomber, Jäger, Mehrzweck-Flugzeuge und Flugabwehr-Killer parat, die Auswahl ist bemerkenswert.

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Screenshot: watson/phi

Für Einzel-Schlachten oder Multiplayer-Games stellen Sie sich ein Deck zusammen, für das Sie aus neun Gattungen wählen. Logistik (unterschätzt, enorm wichtig), Infanterie, Unterstützung (Artillerie, Luftabwehr), Panzer, Aufklärung, Fahrzeug (etwa Jeeps mit Lenkraketen), Helikopter, Flugzeug und ...

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Screenshot: watson/phi

... im Gegensatz zu den Vorgängern auch mit Marine. Wenn Sie Ihr Deck auf ein Land beschränken, gibt es Boni, aber weniger Auswahl. Und wir haben noch gar nicht über Moral, Nachschub, Taktik oder die Teams gesprochen, die sich im Online-Spiel mit spezialisierten Decks ergänzen können.

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«Wargame: Red Dragon» – Naval TrailerVideo: YouTube/focusinteractive

Erschlägt einen die Fülle? Auf jeden Fall, doch dank Hilfen aus der Online-Community wie bei diesem sehr ausführlichen Guide für Anfänger ist der Lernprozess machbar. Und ich stehe bei diesem erst am Anfang, freue mich aber auf Kampagne zwei, in der ich als irre Maggie Thatcher mit China um Hongkong kämpfen soll, anstatt es zurückzugeben. Wenn Sie erstmal drin sind im Kriegsgeschehen zwischen 1975 und 1991, macht «Wargame: Red Dragon» süchtig. Auch nach Fülle. Auch wenn sich das jetzt wie eine Kapitulation anhört.

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