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US-Regierung nimmt Xiaomi von schwarzer Liste

epa09107936 A handout photo made available by Xiaomi on 31 March 2021 shows people looking at Xiaomi's new foldable smartphone Mi Mix Fold during the new products unveiling event in Beijing, Chin ...
Am 30. März enthüllte der chinesische Hersteller sein Falt-Gerät Mi Mix Fold. Nun kann sich das Unternehmen über die Aufhebung von Trumps Strafmassnahme freuen.archivBild: keystone

US-Regierung nimmt Xiaomi von schwarzer Liste

12.05.2021, 13:26
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Die US-Regierung nimmt den chinesischen Smartphone-Anbieter Xiaomi von einer schwarzen Liste und macht damit einen Schritt von Donald Trump rückgängig. Mit den im Januar verhängten Sanktionen sollte unter anderem US-Investoren verboten werden, Xiaomi-Aktien zu kaufen.

Im März hatte aber ein US-Richter die Strafmassnahmen per einstweiliger Verfügung ausgesetzt. Jetzt erklärte sich das US-Verteidigungsministerium bereit, sie komplett zurückzunehmen. Mit Xiaomi solle bis zum 20. Mai eine Einigung ausgearbeitet werden, hiess es in Gerichtsunterlagen von Dienstag.

Biden kippt Trump-Massnahmen

Es sind die ersten Sanktionen der Trump-Regierung gegen ein chinesisches Unternehmen, die unter dem neuen Präsidenten Joe Biden gekippt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Massnahmen gegen die Video-App Tiktok, den Chatdienst WeChat und den Telekommunikations-Riesen Huawei. Bidens Regierung hatte eine Prüfung der China-Massnahmen von Trump angekündigt.

Der Richter in Washington hatte im März erhebliche Zweifel an der Rechtmässigkeit des Vorgehens gegen Xiaomi geäussert. Das Ministerium habe sie nicht angemessen begründet und seine Vollmachten überschritten. In einer peinlichen Panne sei auch die Rechtsvorschrift, auf der das Vorgehen fusst, falsch zitiert worden. «Diese Fehler schaffen kein Vertrauen in die Gründlichkeit der Entscheidungsfindung» der Behörde, schrieb der Richter.

Das Verteidigungsministerium hatte Xiaomi noch kurz vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Trump Verbindungen zum chinesischen Militär vorgeworfen. Xiaomi weist die Anschuldigungen zurück und zog vor Gericht.

Trumps Regierung verschärfte einen Handelskonflikt mit China und ging auch gegen diverse chinesische Unternehmen vor. Am härtesten traf es dabei Huawei. Der Netzwerk-Ausrüster und Smartphone-Anbieter verlor den Zugang zu amerikanischer Technologie – wegen des Vorwurfs, die chinesische Regierung könne ihn zur weitreichenden Kooperation zwingen. Huawei weist dies zurück. Xiaomi profitierte im Smartphone-Geschäft von Huaweis Problemen.

(dsc/sda/awp/dpa)

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Xiaomi kann weit mehr als nur Smartphones
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Bisher galt der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi als Kopiermaschine, die bei Apple, Google und Co. hemmungslos abkupfert. Beim ersten fast randlosen Smartphone Mi Mix zeigte die Firma Ende 2016, dass sie auch anders kann.
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Tesla plant Massenentlassung – angeblich trifft es jeden 10. Angestellten
Tesla hat laut Medienberichten vor, im grossen Stil Stellen zu streichen. Weltweit soll die Belegschaft radikal reduziert werden.

Der E-Autohersteller Tesla plant offenbar, weltweit mehr als 10 Prozent aller Stellen zu streichen. Das berichtet das «Handelsblatt» unter Berufung auf ein internes Schreiben des Autobauers. Von dem Abbau sollen insgesamt 14'000 Mitarbeiter betroffen sein. «Das wird uns schlank, innovativ und hungrig für die nächste Wachstumsphase machen», schrieb Tesla-Chef Elon Musk demnach an die Belegschaft.

Das Unternehmen sei schnell gewachsen und habe sich durch den Bau zahlreicher Fabriken weltweit immer weiter vergrössert. «Aufgrund dieses schnellen Wachstums kam es in bestimmten Bereichen zu einer Dopplung von Rollen und Aufgaben», erklärt der Konzernchef. Tesla antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

Tesla hatte zuvor für das erste Quartal 2024 einen Rückgang bei den Verkaufszahlen von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr vermeldet. Bei Branchenbeobachtern erregte insbesondere der erhebliche Anstieg des Lagerbestands für Aufsehen.

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