Bitcoin verzeichnete heute Morgen einen Wert von 22'450 Dollar – das ist weniger als ein Drittel des Handelspreises vom letzten November, als mit 69'044 Dollar ein neues Allzeithoch erreicht wurde.
Der «Fear-and-Greed-Index», der «Angst-und-Gier-Index», ein viel diskutierter Wert mit Meme-Status, versucht, mit verschiedenen Indikatoren die Marktstimmung abzubilden. Er steht aktuell auf einem historischen Tiefstwert (8 von 100 möglichen Punkten). Das ist gleichbedeutend mit «extremer Angst». Erst ein Mal seit 2018, im August 2019, lag der Wert tiefer. Viele Anleger sind im Minus – und befürchten das Schlimmste.
Auch wenn vergangene Kursentwicklungen kein Blick in die Kristallkugel für den Bitcoin-Kurs sind, zeigen sie dennoch auf, dass solche Crashs für Bitcoin nichts Neues sind – vor allem nach einem rasanten Anstieg zuvor. Ausserdem wurde die Mutter aller Kryptowährungen schon diverse Male totgesagt und -geschrieben, bis jetzt hat sich der Kurs noch jedes Mal erholt. Trotzdem sei zur Vorsicht geraten, denn die Vorzeichen stehen aktuell etwas anders.
2011 wurde Bitcoin noch grossmehrheitlich auf einer Börse namens Mt.Gox gehandelt. Die Webseite war dafür programmiert worden, Sammelkarten des Spieles «Magic: The Gathering» zu handeln. Sie wurde gehackt, Bitcoins wurden gestohlen und der Preis sackte für ein paar Momente, während eines sogenannten Flash-Crashs, kurzfristig auf einen Cent. Im Juni zuvor hatte er noch 29.58 Dollar betragen. Der Preis erholte sich zwar, erreichte im November 2011 aber einen neuen Tiefstand mit 2.14 Dollar. Das entspricht einem Wertverlust von 92,7 Prozent.
Im Jahr 2013 stieg der Kurs von Bitcoin innerhalb zweier Monate von 150 Dollar auf über 1127 – nur um bis im Januar 2015 erneut auf 172 Dollar zu fallen.
Fast 20'000 Dollar, 19'665 waren es genau, erreichte Bitcoin im Dezember 2017. Doch dann erfolgte der Crash bis auf 3164 Dollar. Erneut büsste der BTC-Kurs über 80 Prozent ein.
Die aktuelle Korrektur des Bitcoin-Preises beträgt noch keine 80 Prozent. Der Höchstwert wurde mit 69'044 Dollar am 10. November 2021 erreicht. Der aktuelle Tiefstwert liegt bei 20'846 Dollar – das entspricht einer Korrektur von -70 Prozent.
Ob der Tiefpunkt des Crashs erreicht ist, oder ob auch in diesem Fall die 84-Prozent-Marke erreicht wird, steht in den Sternen geschrieben. Einige Vorzeichen haben sich im Vergleich zu vorangehenden Kursabfällen aber geändert.
Bitcoin ist erst 13 Jahre alt. Die letzte Weltwirtschaftskrise 2008/2009 hat die Mutter aller Kryptowährungen nicht wirklich aktiv erlebt – in eine solche, zumindest in eine Rezession, könnte die Weltwirtschaft nun aber schlittern. Wie sich der Kurs von Bitcoin und anderen Kryptowährungen dabei verhält, ist bisher ungetestet.
Generell gilt an den Börsen die Faustregel: Steigen die Leitzinsen, ist das schlecht für Aktienkurse – und noch schlechter für Risikoanlagen. Genau das aber wird erwartet. Die amerikanische Notenbank FED hat die Leitzinsen in einem ersten Schritt bereits um 0,5 Prozentpunkte erhöht. Ein zweiter 0,5-Prozentpunkte-Sprung, vielleicht sogar 0,75, wird schon in den nächsten Tagen erwartet – genauso wie eine Reaktion der Europäischen Zentralbank.
Andere Vorzeichen herrschen aber auch bei der Akzeptanz von Bitcoin. Börsenkotierte Unternehmen sind investiert, Regulierungen sind unterwegs und werden auf höchster Ebene diskutiert: Ein mögliches Verbot von Bitcoin und Co., das noch bis vor Kurzem wie ein Damokles-Schwert über der Szene hing, ist vom Tisch – wenigstens in den USA. Das bestätigte unlängst Senatorin Cynthia Lummis: «Amerika hat die Frage, ob es [Bitcoin, Anm. d. Red.] real sei, geklärt (mit einem Ja) und auch, ob es verboten wird (nein)», schrieb die Krypto-Befürworterin auf Twitter. Die aktuellen Fragen und Herausforderungen, so Lummis weiter, seien andere.
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