Dass die Westboro Baptist Church aus den USA in Sachen Toleranz keine Gefangenen macht, weisst du wahrscheinlich schon: Die radikalen Christen stören beispielsweise Beerdigungen von US-Soldaten, weil diese in ihren Augen für ein Land in den Krieg ziehen, das Homosexualität zulässt. Nun haben sich Kreuzritter mit den Foo Fighters angelegt, aber sie haben die Rechnung ohne Rick Astley gemacht.
«Rick Wer?» Rick Astley, das ist ein verschupfter Pop-Traum aus den späten 80ern, der Anfang der 90er auch schon wieder ausgeträumt war. Ein rothaariger Engländer hatte sich vom Kirchenchor in die Charts gesungen, bevor er dem Showgeschäft entnervt wieder «Ade» sagte. Sein grösster Hit «Never Gonna Give You Up» ist bei Homosexuellen beliebt, aber der heute 49-Jährige selbst ist mit einer Frau verheiratet und hat eine Tochter.
Nun richtete sich der heilige Hass der Westboro Baptist Church am 22. August in Kansas City, Missouri, aber nicht gegen Rick Astley, sondern gegen die Foo Fighters: Die Band um Frontmann Dave Grohl macht regelmässig Front gegen Intoleranz – und «leben und leben lassen» ist nun mal nicht das Motto der christlichen Fanatiker (siehe Artikel «Gott hasst die Schweiz»). Die andere Backe hinhalten, das tun ja nur die gottlosen Gönner gleichgeschlechtlicher Liebe.
Dumm nur, dass die Foo Fighters von dem «Protest» Wind bekommen hatten – und den Radikalen einen Besuch abstatteten. Im Schlepptau: Rick Astleys «Never Gonna Give You Up», das immer wieder bei spontanen Versammlungen gespielt wird, die übere Social Media anberaumt werden. Das Phänomen nennt sich «Rickrolling».
Die Visite der Band erregte deutlich mehr Aufmerksamkeit als die Demonstration selbst. Der Clip dazu wurde in fünf Tagen knapp sieben Millionen Mal angeschaut, und aus der Aktion selbst lassen sich auch einige Lehren ziehen. Wir fassen zusammen:
Amen!
(phi)