Das Bundesamt für Kultur ist bereit, der in finanziellen Schwierigkeiten steckenden Dachorganisation der Jenischen der Schweiz, Radgenossenschaft der Landstrasse, zu helfen. Dies aber unter der Bedingung, dass der Präsident und der ganze Verwaltungsrat zurücktreten. Diese lehnen allerdings einen Rücktritt ab.
«Die Vertrauensbasis ist angeschlagen und es braucht einen personellen Neustart», sagte die Dossierverantwortliche beim Bundesamt für Kultur (BAK), Fiona Wigger, am Dienstagabend und bestätigte einen Bericht des Onlineportals «20minuten.ch».
Das BAK ist bereit, als Vorschuss für künftige Subventionen 40'000 Franken zu zahlen, unter der Bedingung, dass es zum geforderten Führungswechsel kommt. Es verlangt klare Strukturen und Zuständigkeiten innerhalb der Geschäftsstelle der Radgenossenschaft.
Dieses Jahr unterstützt das Bundesamt die Jenischen-Organisation mit über 260'000 Franken. Die Subventionen für nächstes Jahr stehen laut Wigger noch nicht fest. Sie würden aber voraussichtlich tiefer ausfallen.
Radgenossenschafts-Präsident Daniel Huber und die restlichen Mitglieder des Verwaltungsrats wollen nicht zurücktreten, wie er auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte. Sie wollten nun andere Geldgeber suchen.
Die Ursachen für die Finanzprobleme klärt die Organisation laut Huber zurzeit intern ab. Sie will mit den Erkenntnissen anschliessend an die Öffentlichkeit treten. «Wahrscheinlich ist falsch kalkuliert worden», sagte Huber. Der Bericht, wonach die Lücke durch Überweisungen an ihn mitverursacht wurde, sei aber falsch, betonte der Präsident. (kad/sda)