Der Organisator einer privaten Schiessübung mit einer Gruppe von Studenten des Genfer Zentrums für Sicherheitspolitik (GCSP) kann sein Kommando einer Unterstützungseinheit der Armeeführung behalten. Der Oberst im Generalstab, der am GCSP eine achtmonatige Ausbildung absolvierte, die am Freitag zu Ende ging, hatte vor zehn Tagen auf einem Waffenplatz nahe Genf einen Abend mit Sturmgewehrschiessen organisiert. Teilgenommen hatten neben anderen zwei Nordkoreaner.
Das Verteidigungsdepartement schaltete wegen des Schiessabends die Militärjustiz ein. Diese stelle in einer vorläufigen Beweisaufnahme lediglich den Sachverhalt fest, sagte VBS-Sprecher Daniel Reist der «NZZ am Sonntag». «Nach heutigem Kenntnisstand sieht sich die Armee zurzeit nicht zu provisorischen Massnahmen veranlasst.» Damit kann der Oberst das Kommando sogleich wieder übernehmen, das während seiner Ausbildung in Genf ein Milizoffizier interimistisch ausgeübt hatte.
Die Nordkoreaner und andere ausländische Studenten am Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik hätten für die Schiessübung eine Bewilligung haben müssen, wie der «SonntagsBlick» berichtet.
Die Armee hat nach der Schiessveranstaltung von Chancy erklärt, Berufsoffiziere – auch ausländische – hätten die Kompetenz, Zivilisten am Sturmgewehr auszubilden. Sie bräuchten dazu keine Bewilligung. (rey)