In Berlin ist ein Kleinkind an Masern gestorben. Das Kind im Alter von anderthalb Jahren sei am 18. Februar in einem Spital der Infektionskrankheit erlegen, sagte Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja am Montag. Wie es sich angesteckt hatte, ist noch unklar.
In der deutschen Hauptstadt grassiert seit Oktober eine Masern-Welle. Von Ausbruchsbeginn bis zum 23. Februar wurden 574 Masern-Fälle gemeldet. Eine Sekundarschule in Berlin-Lichtenrade blieb am Montag vorsorglich geschlossen.
Die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, die Masern bis Ende 2015 zu eliminieren. Ob das gelingt, ist fraglich. Für einen wirksamen Schutz gegen Masern sind zwei Impfdosen nötig. Viele Erwachsene sind aber nur einmal oder gar nicht geimpft worden, da die Masernimpfung erst seit 1976 empfohlen wird, die Impfung mit zwei Dosen erst seit 1996.
Auch heute geht bei Kindern manchmal die zweite Impfung vergessen, etwa weil die Familie nach der ersten Impfung umzieht. Mit einer Nachholimpfung kann der Impfschutz aber auch später noch erreicht werden.
Masern sind ein viraler Infekt und verursachen bei den Patienten einen erheblich geschwächten Allgemeinzustand mit hohem Fieber und rotem Hautausschlag. Lebensbedrohliche Lungen- und Hirnentzündungen können die Folge sein. Es gibt keine spezifische Therapie, aber eine Impfung als Prävention. (whr/sda/dpa)